Wenn Meta seinen Messenger Whatsapp für den Austausch von Nachrichten mit anderen Apps öffnen muss, lehnen Signal und Threema dankend ab. Bei beiden Messengern stehen Datenschutz, Verschlüsselung und Anonymität im Vordergrund. Bei einer Verbindung mit Whatsapp würde die Integrität ihrer Messenger zumindest teilweise aufgeweicht, fürchten die Anbieter.
Was denkt ihr, wird diese erzwungene Öffnung etwas bringen? Oder wird das letztendlich durch potenzielle bessere Angreifbarkeit des Whatsapp-Messengers mehr schaden als nutzen?
Problematisch ist die Regulierung von der EU. Die EU müsste eine Standard wie bei USB-C geben. Die Gatekeepers hätten einen Pflicht des Standards und nur den Standards zu nutzen. Der einzige Grund, warum die EU nichts unternommen hat, war die neoliberale Idee, dass der Markt alle Probleme durch die Magie des Kapitalismus lösen wird.
Es gibt Gründe, warum Whatsapp, Telegram und Co gemieden werden sollten. Daran ändert diese “Öffnung” nichts. Gut, dass Signal und Threema da nicht mitgehen. Ich sehe auch wenig Vorteile darin. Die Leute müssen nur noch einen Messenger verwenden? Das hilft doch nur den neuerlichen WA-Sesselfurzern, die sich zwar 400 Apps installieren, aber eine weitere, vor allem vernünftige Messenger-App geht gar nicht! Viel zu aufwendig…
Ich gehe davon aus, dass die Öffnung die Marktmacht von Meta weiter stärken wird. Es zwingt den Dienst keiner, Bezahlfunktionen, Personenidentifikation oder Werbeprofile und andere eventuelle Dienstleistungen, für diese Schnittstelle zu Verfügung zu stellen oder Daten von dieser hierfür zu nutzen. Im Marketing richtig eingesetzt, lassen sich Unterschiede sehr gut platzieren um die eigenen Dienste herauszustellen.
Das Argument der Angreifbarkeit sehe ich als Scheinargument. Es gibt genügend Schnittstellen zwischen den eigenen Diensten und zu zählenden Kunden. Auch hier muss technische Sicherheit gewährleistet sein. Der Datentransfer zu Cambridge Analytica war ja auch nur ein Versehen ;-). Für ein Unternehmen, dass Sicherheit nur durch Intransparenz gewährleisten möchte, sollten die Iterationsschleifem für Audits verkürzt werden. Das interessiert den größten Teil der Nutzer scheinbar nur im auf gedeckten Fehlerfall, der ausgenutzt wurde.
was man braucht sind offene, sichere und dezentrale standarts, die öffentlich anerkannt werden. Dadurch könnte man dann auch durchsetzen, dass diese Standarts dann auch zumindest von öffentlichen Einrichtungen auch benutzt werden.
Wenn meine Meta-Daten und Kontakte durch die Verbindung von Signal mit WhatsApp bei Facebook landen, dann kann ich auch gleich WhatsApp nutzen.
Aber ich werde wohl nie im Detail verstehen, warum telefonieren und SMS schreiben zwischen allen Geräten möglich ist aber die Kommunikation mit Messengern nicht. Wieso funktioniert das nicht so einfach und universell wie bei Emails oder Webseiten?
Weil wir heute fancy Features wie Bilder, Videos, Sticker, Emojis haben, das gerne auch alles schoen eingebettet.
Ausserdem haben wir so nette Features wie E2E Verschlüsselung mit Abstreitbarkeit, Beglaubigung und Perfect Forward Secrecy ueber mehrere Geräte und das auch in riesen Gruppenchats.
Und bestimmt noch einiges mehr…
Wenn man sich E-Mail ansieht, sieht man denk ich auch die Schwächen des offenen Systems, z.B. eine technisch extrem langsame Weiterentwicklung, Spam- und Phishingprobleme und bis heute keine robuste Lösung für Verschlüsselung.
Diese Probleme lassen sich in einem geschlossenen Ökosystem viel leichter adressieren als bei einem offenen Standard.
Dazu kommt, dass die großen “Platzhirsche” ihre Marktmacht nutzen, um noch mehr User zu gewinnen.
Die langsame Weiterentwicklung von Standards ist klar. Es müssen viele Parteien gemeint werden.
Problem wie Spam oder Phishing gibt es auch in einem geschlossenem Öko-System. Der Unterschied liegt nur in der Verteilung der Macht um schnell reagieren zu können. Bei gleicher Anzahl der Parteien die mitentscheiden, wird sich die Geschwindigkeit zur Weiterentwicklung/Problemlösung auf die gleiche reduzieren.