Ab Januar 2023 sollen Kliniken alle vollstationären Behandlungen als Tagesbehandlungen erbringen dürfen, abgezogen werden lediglich die Übernachtungskosten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht großes Einsparpotenzial bei Personal und Kosten.

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Pressemitteilung: Gesundheitsminister Karl Lauterbach verlässt gesundheitspolitischen Konsens - Ambulantisierung klinischer Leistungen wird Kliniksterben forcieren

~Himmelkorn, 27.09.2022~

Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern ist entsetzt!

Gesundheitsminister Karl Lauterbach und seine Regierungskommission planen eine breite Ambulantisierung der klinischen Leistungen mit dem Ziel einer deutlichen Bettenreduktion.

*1) Als Termin wird bereits der 01.01.2023 anvisiert. Mit diesem Vorhaben bricht Gesundheitsminister Lauterbach zwei große Versprechen, die er dem Bündnis Klinikrettung und der anwesenden Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern anlässlich der 95. GesundheitsministerInnenkonferenz gemacht hat.

  1. Eine Selbstkostenfinanzierung der Krankenhäuser sei kein Tabuthema, wenn das Bündnis Klinikrettung ihm ein plausibles Finanzierungsmodell vorstellen könne. Dies hat das Bündnis Klinikrettung am 22.08.2022 im Bundesgesundheitsministerium getan.

  2. Bundesgesundheitsminister Lauterbach freue sich über einen breiten Dialog und fordere das Bündnis Klinikrettung dazu auf, sich an diesem Dialog zu beteiligen. *2)„Mit der Ankündigung von DRG-Abrechungen ohne die tägliche Verpflegungspauschale für ambulante klinische Leistungen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sein Versprechen gebrochen,“ beklagt Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R. „Wer dies bereits zum 01.01.2023 umsetzen will, der braucht keinen Dialog. Der hat seine Entscheidung gemeinsam mit der Regierungskommission bereits getroffen.“

„Das ist kein Dialog,“ erklärt Willi Dürr, KAB Regensburg. „Das ist die Aufgabe des gesundheitspolitischen Konsens in Deutschland.“ Die Bürger wollen keine ambulanten Kliniken ohne Notfallversorgung. Sie wollen ein Allgemeinkrankenhaus für stationäre klinische Leistungen einschließlich klinischer Notfallversorgung, um auch bei eskalierenden Krankheitsverläufen wohnortnah helfen zu können. Was jetzt geplant wird, wird das Kliniksterben in Deutschland und insbesondere im Flächenland Bayern massiv verstärken.“

Hintergrund: Das Vorhaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird ein Kliniksterben in mehreren Stufen vorbereiten:

Stufe 1: Die DRG ohne Tagespauschale ist auskömmlich und damit ein Anreiz kleiner Krankenhäuser, sich auf ambulante klinische Leistungen zu konzentrieren.

Stufe 2: Parallel zur Förderung ambulanter Leistungserbringung werden vermehrt Mindestmengen für stationäre Leistungen definiert. Kleine Krankenhäuser werden damit aus stationärer Leistungserbringung heraus gedrängt.

Stufe 3: Die anschließend geplanten Hybrid-DRG werden für ambulante Leistungen – wie heute die stationären DRG – limitiert finanziert und damit nicht mehr kostendeckend kalkuliert, kleinen Krankenhäusern drohen hohe Defizite.

Stufe 4: Kleine Krankenhäuser schließen aufgrund geringer stationärer Leistungen. Mit ihnen schließt die stationäre Notfallversorgung. Viele Einwohner in ländlichen Regionen werden ein Allgemeinkrankenhaus mit stationärer Notfallversorgung nicht mehr binnen 30 Fahrzeitminuten erreichen. Dies kann bei eskalierenden Krankheitsverläufen lebensentscheidend sein.

Unterzeichner: Dr. Rainer Hoffmann, Chefarzt i.R.

Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R

Angelika Pflaum, Horst Vogel, Bürgerinitiative zum Erhalt des Hersbrucker Krankenhauses

Helmut Dendl, Bundesverband Gemeinnützige Selbsthilfe Schlafapnoe Deutschland e.V. GSD

Peter Ferstl, KAB-Kreisverband Kelheim

Willi Dürr, KAB Regensburg e.V.

Ludwig Keller, Initiative Gesundheitsversorgung Marktheidenfeld

Heinz Neff, KAB Kreisverband Freyung-Grafenau

verantwortlich: Klaus Emmerich | Klinikvorstand i.R. | Egerländerweg 1 | 95502 Himmelkron | 0177/1915415

https://schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com/

E-Mail: klaus_emmerich@gmx.de

*1) Bündnis Klinikrettung, Bundesgesundheitsminister Lauterbach kommt zur Preisverleihungs- Gala und sagt dem Bündnis Klinikrettung die Beteiligung an der Krankenhausreform zu, https://www.gemeingut.org/bundesgesundheitsminister-lauterbach-kommt-zur-preisverleihungs-gala-und-sagt-dem-buendnis-klinikrettung-die-beteiligung-an-der-krankenhausreform-zu/,

Brief an Lauterbach: Sechs Vorschläge für eine Krankenhausrettungsreform, https://www.gemeingut.org/brief-an-lauterbach-sechs-vorschlaege-fuer-eine-krankenhausrettungsreform/

*2) Zeit, Karl Lauterbach will Klinikbehandlungen ohne Übernachtung ermöglichen, https://www.zeit.de/gesundheit/2022-09/karl-lauterbach-tagesbehandlungen-krankenhaus-klinik

Bibliomed, Lauterbachs Paukenschlag: Tagesbehandlungen für alle, https://www.bibliomedmanager.de/news/lauterbachs-paukenschlag-tagesbehandlungen-fuer-alle

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Und jetzt ganz offiziell das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Webseite die Ambulantisierung der Krankenhäuser

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/gesundheitswesen/krankenhausreform.html

Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung

Wer im Krankenhaus behandelt wird, muss künftig seltener über Nacht bleiben. Das ist Ziel der zweiten Empfehlung, die die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung am 27.09.2022 vorgelegt hat. Leitidee ist, auch „Tagesbehandlung im Krankenhaus“ im DRG-System abzubilden. So könnten Krankenhäuser und Gesundheitswesen gleichermaßen entlastet werden, so die Kommission.

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Das wäre die Vorstufe von massenweisen Umwandlungen in ambulante Kliniken!

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Gemeingut Krankenhaus retten

!klinikretter@feddit.de

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In Deutschland schließen seit Jahren fast monatlich Krankenhäuser. Kommunale Kliniken machen dicht, weil ihnen das Geld ausgeht. Private Kliniken werden geschlossen, weil sie aus Sicht der Eigentümer nicht genügend Rendite erbringen. Der Kahlschlag der Krankenhauslandschaft ist politisch gewollt: Mit dem sogenannten Krankenhausstrukturfonds fördert der Bund Klinikschließungen mit bis zu 1 Milliarde Euro jährlich. Diese Entwicklung muss umgehend gestoppt werden. Krankenhäuser retten Leben. Wir brauchen sie in Krisenzeiten und im Alltag. Öffentliche Gelder sollen nicht die Schließung, sondern den Erhalt von Krankenhäusern finanzieren.

Weitere Informationen: https://social.klinikretter.de/@klinikretter

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