Damit beginnt ein Doppelstreik, denn die Gewerkschaft schließt sich mit ihrer Pause den Drehbuchautorinnen und -autoren an, die bereits seit dem 2. Mai die Arbeit niedergelegt haben. In den USA können damit nun praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden
Der Streik ist verbindlich, die Schauspielerinnen und Schauspieler dürfen nun nicht mehr vor der Kamera arbeiten. Produktionen mit nicht gewerkschaftlich organisierten Schauspielern könnten theoretisch weitergehen, aber SAG-AFTRA hat bereits angekündigt, bei künftigen Mitgliedsanträgen auch abzufragen, ob ein Kandidat zu den Streikbrechern zählte.
Rund 65.000 Mitglieder von SAG-AFTRA haben an der Urabstimmung am 7. Juni teilgenommen, 97,9 Prozent von ihnen sprachen sich für einen Streik aus. Danach gingen die Verhandlungen weiter – aber ohne Ergebnis.
Soviel Kampfbereitschaft würde ich gerne auch bei deutschen Gewerkfschaften sehen. Ich drücke den Leuten die Daumen, dass sie ihre Forderungen durchsetzen können.
Gibt es zurzeit überhaupt einen Film bei dem man traurig wäre. dass er verspätet kommt?
Was kommt denn noch aus Hollywood, das sich wirklich lohnt und weswegen man jetzt traurig sein sollte dass es sich verzögert?
Scheint schon Sommerloch zu sein, wenn man über so einen First-World-Problem Quatsch schreiben muss.
Das was heute gedreht wird, kommt doch eh erst nächstes Jahr ins Kino/Streaming. Und selbst wenn es sich verzögert, wen juckts, sind nur Filme. Wer unbedingt was anschauen will, der findet heute genug Alternativen auf Netflix&Co.
siehe auch: Die Atomkraftwerke sind mir egal, ich kriege meinen Strom aus der Steckdose.
Die Drehbuchgilde streikt häufiger, aber dass sowohl Schauspieler als auch Autoren gleichzeitig streiken, ist ungewöhnlich. Als wegweisend für die Branche gilt ein Streik 1960. Damals streikten die Autoren fünf Monate, die Schauspieler schlossen sich sechs Wochen lang an, um die Zahlung von Krankenversicherungs- und Rentenbeiträgen für die Mitglieder durch die Produktionsstudios zu erreichen. Als SAG-Vorsitzender verhandelte damals ein Mann, der später Präsident der USA werden sollte: Schauspieler Ronald Reagan.
Das find ich spannend. Hab jetzt nicht soviel Ahnung von Reagan aber dachte immer er war gegen Gewerkschaften.
Das find ich spannend. Hab jetzt nicht soviel Ahnung von Reagan aber dachte immer er war gegen Gewerkschaften.
Nur weil sich etwas Gewerkschaft nennt, ist eine Parteilichkeit und ein Wirken im Sinne von Arbeitnehmenden nicht zwangsläufig gegeben. Das kann aus einem inneren Selbstverständnis heraus und/oder auch durch Einfluss von außen untergraben werden.
In diesem Fall ist es wohl beides. Reagan hatte eine antikommunistische Haltung, Teile der Gesellschaft und viele Herrschaftsinstitutionen in den USA ebenfalls.
Diese Gewerkschaft wurde seinerzeit wohl Mittel zum Zweck, den vermeintlichen oder tatsächlichen Einfluss des Kommunismus in der Branche zurückdrängen zu wollen. Dafür spielte Reagan eine Doppelrolle: Gewerkschaftspräsident und FBI-Informant.
Sehr interessant, danke für die Einordnung. Gerade nach dem letzten Satz sollte ich mich heut Abend doch mal genauer zu ihm belesen.
Empfehlungen?
Empfehlungen?
Kann ich nicht geben, weil ich unterm Strich gar keine Ahnung habe. In meinem Kopf spuken nur einige Charakterisierungen und Ronald Reagan hat bei mir aktuell den Stempel Antikommunistische Haltung und liegt in der Schublade Unangenehmer Politikstil. Ich habe aber in erster Linie nur eine Meinung und kein echtes Wissen.
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, wurde ich hellhörig, denn wie die gesellschaftliche Rolle einer Gewerkschaft aus anarchistischer, christlicher/religiöser sowie liberaler und sozialistischer Sicht früher und heute gesehen und bewertet wird, finde ich einfach spannend.
Die Forderung mit der KI kann ich ja verstehen, aber die Forderung nach mehr Geld? Die verdienen doch schon Millionen pro Film, oder hab ich da irgendwelche Entwicklungen verpasst?
Naja der überwiegende Teil der Schauspieler ist sicher nicht bei Millionen pro Film sondern weit darunter, in einem anderen Beitrag zu dem Thema z.B. wird der Tagessatz von Extras/Statisten auf ~180$ beziffert, und die Gewerkschaft muss dementsprechend für die Mehrheit ihrer Mitglieder verhandeln, also auch mehr Geld fordern wenn dass wichtig für ihre Mitglieder ist.