Mit 4,17 Metern ist der immer noch eher klein, etwas kleiner als der ID.3 (der nochmal 10 cm länger ist).
Ich sehe den Fiat 500 viel und den 500e ab und zu in Berlin. Das liegt vermutlich daran dass beide schick sind, relativ bezahlbar, leicht einzuparken und ausreichend groß und schnell genug für die normalerweise 1 oder 2 Insassen.
Wieso würde man dann ein neues Modell rausbringen was größer und stärker motorisiert ist (156PS gegen 95PS) und damit signifikant teurer und unpraktischer für die Stadt in Hinblick auf Parkplatzsuche und Verbrauch?
Ich tue mich wirklich schwer damit, Autobauer zu verstehen, außer man schaut völlig starr auf die Margen. Ich glaube auch, Enthusiasten begreifen nicht dass der Durchschnittsmensch andere Bedürfnisse hat als sie und ein schicker Stadtflitzer ist kleiner, leichter und billiger nun mal praktischer.
So wie der original Smart und der VW e-up ein Erfolg waren, so glaube ich der Fiat 600e wird keiner.
Das hier ist übrigens ein alter Fiat 600 im Vergleich zu einem modernen Fiat 500. Ich sehne mich nicht nach Autos aus den 50ern aber es verdeutlicht den allgemeinen Trend bei der Größe von Autos.
Wieso würde man dann ein neues Modell rausbringen was größer und stärker motorisiert ist (156PS gegen 95PS) und damit signifikant teurer und unpraktischer für die Stadt in Hinblick auf Parkplatzsuche und Verbrauch?
Sie ersetzen den 500e ja nicht damit, sondern ergänzen die Palette nach oben. Eben für Leute, bei denen auch mal mehr als zwei Personen im Auto sitzen, oder wo etwas mehr Kofferraum benötigt wird.
Grundsätzlich sehe ich deinen Punkt mit der stetigen Vergrößerung der Autos. Aber ausgerechnet Fiat, die ja immerhin den 500e anbieten, möchte ich in dem Punkt eigentlich keinen Vorwurf machen.
Hm, du hast recht und trotzdem stört mich dieses neue Modell weil es meiner Meinung nach verdeutlicht dass der Hersteller hier seine Kundschaft nicht verstanden hat.
Ich habe den kleinen 500(e) mit Hinblick auf Ressourcenverbrauch in Zeiten des Klimawandels und Platzbedarf in einer überfüllten Großstadt immer als ein praktisches, kleines, schickes Auto wahrgenommen.
Auch sind die Fenster tief genug dass ich auf zwei Rädern oder zu Fuß gut gesehen werde und im schlimmsten Falle führt für mich der Weg im Gegensatz zu vielen dicken SUVs über die Motorhaube und nicht darunter.
Der 600e ist jetzt nur noch einer unter vielen - höher, größer, schneller - halt nur im beliebten Design des 500.
Ich denke Fiat hat hier seine Kundschaft einfach nicht verstanden oder möchte sie mit Blick auf die Marge nicht verstehen. Warum nicht mal einen niedrigeren Preis anpeilen mit einer lite-Version des 500(e)? Wenn man Diskussionen online glauben kann hat der Wegfall des e-up ein großes Loch hinterlassen im kleinen und günstigen E-Auto-Segment.
Aber ich gebe dir Recht. Es ist gut dass Fiat den Kleinen weiter anbietet. Damit kann am Ende jeder selbst mit dem Ersparten abstimmen ob der 600e eine Berechtigung hat.
Ich glaube es nicht.
Ich stimme zwar grundsätzlich zu, dass man mehr Auto nicht unbedingt braucht, aber Fiat hat ja keinen starren festen Kundenstamm. Die meisten kaufen ein Auto mit einem festen Anforderungsprofil. Viele suchen nach Kleinwagen für die Stadt, eben dem was ein 500e bietet, andere haben andere Vorstellungen.
Das genau diese Vorstellungen häufig das Problem sind, ist eine ganz andere Sache. Dass dieser SUV-/Größenwahn kompletter Mist ist, sehe ich genauso, aber Fiats Ziel ist es eben auch ein Angebot für die zu schaffen, für die der 500e zu klein, zu langsam, ect. ist.
Die meisten die ein Auto wie den 500e wollen, wird sich vermutlich eher in diesem Segment umsehen (einigen wird der Verkäufer in der Filiale vermutlich auch einreden, sie bräuchten den 600e). Die die eher im Bereich des 600e gucken, werfen jetzt eben auch einen Blick bei Fiat vorbei.
Das Ziel ist es letztendlich möglichst viele Marktsegmente anzubieten. Einige bringen mehr, andere weniger. In manchen wird der Profit über hohe Margen, in anderen über hohen Absatz generiert. Im besten Fall von Fiat bleiben die Kunden der niedrigpreisigeren Angebote beim selben Anbieter, wenn sie mehr Geld übrig haben.
Die Probleme die du ansprichst existieren definitiv. Wir müssen ein Bewusstsein schaffen, dass resourcenfahrendes Fahren wichtiger ist, als Lade- und Hubraum (oder besser noch das Individualverkehr sowieso scheiße ist). Und wir bräuchten einen Weg solche Faktoren für Unternehmen vernünftig einzupreisen. Aber solange sie mit einem Angebot Geld machen können und neue Kunden gewinnen können, wird ein Unternehmen das langfristig machen. Das Problem ist systembedingt.