Was haltet ihr davon?
Hersteller: https://www.quadvelo.com/
- Ein stolzer Preis für ein Gefährt. Der Grundpreis ist ok, aber z.B. für Schreibenbremsen 1500€ mehr zu verlangen ist Wucher
- Seitenwindempfindlich
- du brauchst nen Parkplatz. Die üblichen Radabstellanlagen sind ungeeignet.
- trotzdem kein nennenswerter Kofferraum
- Das ganze ist nicht wirklich neu. Pedilio hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und sieht ausgereifter aus.
- ob der Regenschutz das hält, was er verspricht, glaube ich nicht. Ich kann nicht erkennen, ob das Teil eine Bodenwanne hat.
Edit: Eines habe ich vergessen: sieht nicht nach Neigetechnik aus, also musst du schön langsam in die Kurven fahren, wenn deine Reifen Bodenkontakt halten sollen.
10000€, lol.
Quadvelo ist jedoch ein Fahrrad. Das bedeutet, dass es legal auf Radwegen und in für Autos gesperrten Bereichen fahren darf.
Aber wenn du das tust, wirst du vermutlich jeden Tag zweimal angezeigt und darfst dann immer die Papiere vorzeigen und alles langwierig erklären, bis dich irgendwann auch der letzte Polizist wirklich persönlich kennt…
Klar wird man nicht nass, aber wenn schon so ein riesiges Trumm dann doch lieber ein Lastenrad mit ordentlich Stauraum oder Platz für die Liebsten. Regenset kriegst du dann auch noch irgendwo untergebracht.
Das ist jetzt etwa das hundertste “Stadtrad mit Vollverkleidung”-Startup, dass ich sehe. Auf mich wirkt das immer wie der maximale aufwändigste Weg, Radltaschen und eine Regenjacke zu ersetzen.
Für mich kombinieren diese Dinger immer die Nachteile von Autos mit denen von Fahrrädern. Ich brauche zumindest in irgendeiner Form einen “richtigen” Parkplatz, man hat nicht das “Draußengefühl”, kann am Stau oder sonstwo nicht so gut vorbeifahren, und viele Radwege sind damit sicherlich auch nicht spaßig. Dazu schauen sie natürlich auch immer maximal peinlich aus.
Andererseits sieht man in Holland relativ ähnliche Dinger mit Rentner:innen auf den Radwegen rumcruisen, gerade für Leute mit eingeschränkter Mobilität/Balance ist das sicherlich sinnvoll.
Wirklich interessant werden solche Velo-Räder eigentlich erst, wenn sie nennenswerte Effizienzvorteile haben. Mit einem Velomobil zum Beispiel erreicht man bis zu 90 km/h durch reine Muskelkraft. Ein normal trainierter Mensch kann auf der Ebene über längere Strecken mit 40 km/h fahren.
Das geht natürlich nur mit Leichtbauweise und maximaler Aerodynamik - beides scheint bei dem gezeigten Model keine Rolle zu spielen.
Leichtbau und Aerodynamik gehen stark auf Kosten der Alltagstauglichkeit – was auch immer man persönlich darunter versteht.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir nur sagen, dass du mir einem auf Geschwindigkeit optimiertem Velomobil nicht im (Vor-)Stadtverkehr fahren willst: Deine Beschleunigung ist zu langsam, um zwischen Ampeln im Verkehr mitzuschwimmen, gleichzeitig bist du nicht wendig genug für die Mehrheit der Radwege. Parkplatz brauchst du deutlich mehr, die meisten Velomobile sind >2.50m lang. Dazu kommt noch die geringe Bodenfreiheit, du erklimmst damit keinen Boardstein.
Die Effizienzvorteile von einem bsp. Milan SL hast du auf langen geraden Landstraße, im Stadtverkehr -wo dieses Quadvelo wahrscheinlich für gedacht ist- wirst du damit nicht Glücklich.
Ich verstehe nicht, wieso es immer so eine Vollverkleidung sein muss. Ein Lastenrad auf das man ein Dach spannen kann würde vollkommen ausreichen, so etwas gibt es aber soweit ich weiß gar nicht
Ich meine sowas wie das:
Nur halt nicht nur für den Cargobereich sondern für Cargo+Fahrer Und dann von hinten, vorne offen, damit man nicht die Sicht verliert. Also doch wieder ähnlich zu einem Golfcart, nur nicht permanent