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Insgesamt scheint der Artikel sich leider etwas zu sehr mit den persönlichen Meinungen von Wissenschaftlern auseinanderzusetzen, die von den positiven Wirkungen sehr überzeugt sind. Das zitierte Umbrella Review wird dann doch mit einem einzelnen Zitat abgetan “In besagter Übersichtsarbeit habe man »vieles in einen Topf geworfen und die Dinge dadurch zu sehr verdünnt«.” Das Umbrella Review benennt aber viele aktuelle Probleme der vergangenen psychologischen Forschung und der Interpretation von Ergebnissen von Einzelstudien (z.B. publication bias). Ein anderer eher kritischer Artikel z.B. hier https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5108631/ mit Antwort einiger der kritisierten Originalautoren https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6969305/

Wieso Laufen an sich speziell sein sollte wird auch lediglich evolutionär begründet, es fehlen aber konkrete Grundlagen. Es gibt einige Modelle, die Kognition und Bewegungssteuerung in zwei Systeme einteilen (implizites und explizites System, s. auch Kahnemans Buch “Thinking fast and slow” wobei später auch die Replizierbarkeit der Ergebnisse in Frage gestellt wurde https://replicationindex.com/2020/12/30/a-meta-scientific-perspective-on-thinking-fast-and-slow/ ; s. auch Kahnemans eigene Antwort hier https://replicationindex.com/2017/02/02/reconstruction-of-a-train-wreck-how-priming-research-went-of-the-rails/comment-page-1/#comment-1454 ). Mittlerweilse gibt es auch Kritik an Theorien dieser zwei Systeme, aber die grundsätzliche Einteilung in implizite (automatisierte) und explizite (bewusst kontrollierte) Prozesse hat auch Einzug in Bewegungsforschung gefunden. Demnach sollte die Gehirnaktivität auch bei allen automatisierten Bewegungen ähnliche Effekte auslösen, dort sollte mit minimaler Übung/Eingewöhnung insbesondere Radfahren dazuzählen, während die Automatisierung anderer Bewegungen stärkere Übung erfordert (z.B. Schwimmen, Skilanglaufen, aber auch Musizieren). Dabei ist zu Bedenken, dass bei vielen Sportarten eben explizite Prozesse dazukommen (Taktikten, Reaktion auf neue Situationen) aber auch Umgebungsvariablen (Natur, Musik/Geräusche), die sich schwer isolieren lassen.

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Ich denke an dem Punkt ist etwas dran, dass bestimmte Areale im präfrontalen Kortex gedämpft oder aktiviert werden.

Ich kann zum Beispiel beim Laufen keine komplexe Musik hören und mitsingen, obwohl ich die Texte und alles kenne. Ist mir dann einfach kognitiv zu anstrengend.

Beim Schwimmen komme ich mit dem Bahnenzählen auch immer durcheinander.

Ich denke der Körper konzentriert sich auf die Bewegungsabläufe und stellt Denkfunktion in den Hintergrund. Und bei Leuten, bei denen das Denken gestört ist (ADHS, Depression,…) hilft diese Zeit des Fokuswelchsels sehr. Bei allen anderen hilft es dem Fokus, der Artikel erwähnt da das kongnitive Rauschen. Kann ich nachvollziehen.

Søren Kirkegaard:

Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann.

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