Auch Mira Sulzbacher aus dem Bio-Laden “Quer Beet” sagt, ihr Bio aus der Region sei ganz anders als das Discounter-Bio
Ich informiere mich bereits seit Jahren recht intensiv über Lebensmittel-Siegel, Umweltbilanzen von Produkten usw. und ich finde es trotzdem unmöglich, eine komplett informierte Kaufentscheidung zu treffen. An allen Ecken und Enden tricksen und täuschen die Hersteller. Man weiß eigentlich nie, ob z.B. ein Produkt teurer ist, weil etwa bessere Löhne gezahlt wurden, die Tierhaltung besser war, die Qualität höher ist oder man einfach für größere Margen des Hersteller verarscht wird.
Es gibt so viele verschiedene Kriterien, so viele nichtssagende Fake-Siegel, so viele Details, die bei der Beurteilung eines Produktes eine Rolle spielen. Der Großteil davon wird ohnehin von den Produzenten geheim gehalten.
Der Landwird rät dazu, nicht immer nur auf die Bio-Siegel zu schauen, sondern regional hergestellte Produkte zu kaufen.
Ja ne das macht halt keinen Sinn wenn das regional gehaltene Schwein nur Haltungsstufe 2 hat, aber man 4 (bio) möchte.
Dieser “Regionalismus” ist halt auch irgendwie Augenwischerei: Ich komme ursprünglich aus dem Münsterland und da ist der regionale Schlachter, der die regionalen Tiere verarbeitet … Tönnies. Regionalität sagt absolut überhaupt nichts aus, das kann ja vllt. ein Kriterium sein, wenn man direkt im Bauernhofladen kauft, aber ansonsten hat das keine Aussagekraft.
Bei Regionalität geht’s auch mehr um den Transportweg (und damit die CO2 Bilanz) als im die Qualität - auch wenn das in vielen Fällen Hand in Hand beworben wird
Sehe ebenfalls den Transportweg als entscheidend an, leider ist das teilweise irrelevant.
Neulich was hessisch regional angeprieses gesehen:
✅ Eier aus Hessen
✅ abgepackt in Viersen
Viersen ist jetzt nicht am anderen Ende der Bundesrepublik, aber kurz hinter der Landesgrenze ist es auch nicht. Da ist die hessische Herkunft der Hühner nicht mehr relevant nach meiner Auffassung. Regionalfenster als ausstellende Stelle macht zwar das sichtbar (wenn man denn weiß, wo Viersen liegt), zertifiziert dann aber gerne für die Region Hessen.
Über die Haltungsform musst man sich weniger sorgen machen, das ist leider nur Augenwischerei.
https://www.peta.de/wp-content/uploads/2021/07/210713_Haltungsformen_Website_725_01.png
Wenn dein Kriterium für Fleischkonsum ist, ob du gerne mit dem Schwein tauschen wollen würdest, ist Veganismus natürlich die einzig vertretbare Alternative. Das ist aber halt nicht für alle Leute das entscheidende Kriterium; manche Leute möchten vielleicht einfach deshalb Bio-Fleisch essen, weil sie nicht wollen, dass für das Schweinefutter Unmengen an Pestiziden und Düngemitteln eingesetzt werden; wie es dem Schwein dabei geht, ist nebensächlich.
Ob der Stall im Ammerland oder dem Allgäu steht interessiert das Tier aber auch nicht.
Letztendlich gibt es bei dem Thema nur eine ethische Option.
Letztendlich gibt es bei dem Thema nur eine ethische Option.
Fundamentalismus ist selten die richtige Option.