Spannend wie die 1/3 der Opfer einfach effektiv ignorieren.
Tun sie doch gar nicht? Sie geben eine absolute Zahl an und davon eine relative Prozentangabe?
Und danach wird konsequent von Frauen als Opfer und Männern als Täter gesprochen.
Versteh mich nicht falsch, jeder Fall ist einer zu viel und besonders bei Frauen steht da eine gesellschaftliche Struktur hinter. Männern sollte man trotzdem zeigen, dass auch sie sich Hilfe holen können und sie sich auch nicht Schämen müssen etc.
So’n Quatsch, im gesamten Artikel wir das generische Maskulinum verwendet, lediglich im letzten Abschnitt wird explizit auf Frauen eingegangen. Wo liest du da bitte, dass die Täter männlich sind und die Opfer weiblich?
Tun sie doch gar nicht?
Kommt drauf an, wen man mit “sie” meint. Die Politik? Dann trifft’s zu.
Bundesweit gibt es 400 Frauenhäuser mit mehr als 6000 Plätzen. Und 9 Männerhäuser mit 29 Plätzen.
(Quelle)
Ich habe die Aussage “1/3tel wird effektiv vergessen” hier direkt mit der Überschrift “2/3tel sind Frauen” in Verbindung gebracht.
Dass es für verschiedene Gruppen insgesamt zu wenig Unterstützung gibt, ist ein ganz anderes Thema.
Den Vergleich von “für x gibt es y, aber für a nur b” halte ich auch für problematisch. Es gibt von allem zu wenig, die Aussage könnte aber so gelesen werden, als ob y genug, oder zumindest gut genug ist.
Für mich klingt das immer nach “die Leute hier sollen doch glücklich sein, in … geht’s den Leuten noch viel schlechter.”
Allerhand Gründe für Frustration gab es ja in 2022. Aber bei so einem großen Dunkelfeld ist es sicher schwierig zu wissen, ob die steigende Zahl von Opfern eigentlich eine steigende Zahl von Anzeigen ist, weil es ein größeres Bewusstsein für sowas gibt. Das wäre im Gegenteil ja sogar eine begrüßenswerte Entwicklung.