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Wo der Markt versagt muss der Staat eingreifen. Ach ne so machen wir das nicht mehr, naja dann kommt halt der Faschismus wieder was soll man da tun

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In zehn Kilometern Entfernung ist die nächste Apotheke.

Ja und deshalb heulen die alle rum?? 10km ist doch auf dem Land absolut nichts, so viel fahre ich selbst zum nächsten Supermarkt. Die sollen sich mal nicht so anstellen, für die nicht mehr mobilen Leute gibt es schließlich den Lieferdienst

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Gibt’s für sowas keinen halbwegs bezahlbaren Lieferdienst? Deswegen gleich ne Apotheke aufzumachen, ist ja nicht so sinnvoll.

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10km ist mit dem Fahrrad echt kein Problem.

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Ja, dann fahr mal mit einer schweren Krankheit oder als alter gebrechlicher Mensch 10km am Rad.

Mich ätzt das so an, dass bei dem Thema immer die jungen Fitten Anfang/Mitte 20 denken, dass alle so drauf sind wie sie.

Meinst du, nur Leute, die voll gesund sind haben ein Anrecht auf Medikamente?

Newsflash: Kranke Leute brauchen überdurchschnittlich mehr und öfter Medikamente. Und nicht jede Krankheit ist ein Husten, der in 2 Wochen wieder vorbei.

Bitte such dir mal einen chronisch Kranken, am Besten mit irgendwas Systemischem, so wie Cystische Fibrose und frag ihn, was er von Apotheken hält.

Nur weil du nur mal 1x im Jahr ein Aspirin brauchst, heißt das nicht, dass allen so geht.

Sich über die Krankenversorgung zu beschweren, nur weil man selbst gesund ist, ist ähnlich clever wie sich über Barrierefreiheit zu beschweren, weil man zwei funktionsfähige Beine hat.

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Dieses dumme “Aber was ist wenn man todkrank und gehirntot ist” Argument immer wieder. Danach darf sich niemals irgendwas verändern, weil IRGENDWER ist immer davon betroffen.

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Dann kann man das Medikament liefern?

Und auch so ist das Argument etwas schwach, weil man mit entsprechenden Gebrechen genausowenig seine Einkäufe erledigen, zum Frisör & co. kann. Wenn man so nicht leben kann, dann muss man sich die Frage stellen, ob man nicht vom Land in die Stadt ziehen muss. Es kann nicht die Aufgabe der Gesellschaft sein, die Landlust der Leute bis zum geht nicht mehr zu subventionieren.

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Die Privilegien der Apotheken stammen noch aus der Zeit der Zünfte. Höchste Zeit, dass hier die Moderne Einzug hält. Aspirin etc. wird anderswo in Supermarkt verkauft. Und für rezeptpflichtige Medikamente kann man einen Lieferdienst einrichten. So viele Apotheken, wie es sie bei uns gibt, werden nicht gebraucht.

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Jetzt soll ich wohl bald auch noch meine Pflaster im Supermarkt holen oder wie???

Aber mal ehrlich. Bei uns im Kaff gibt es zwei Apotheken, die sind fast direkt gegenüber voneinander. Wenn die keine Globuli verkaufen könnten, hätten die sich schon längst zusammengetan.

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Nein, bitte auf gar keinen Fall!

Wenn man nur 2x im Jahr einen Hustensaft braucht, dann mag man Apotheken für unnötig halten.

Wenn man aber eine chronische Krankheit hat, für die man signifikante Mengen an Medikamente braucht, und eventuell auch was Komplexeres, dann ist eine gute Stammapotheke absolut unerlässlich.

Die Apotheker von unserer Stammapotheke gegen z.B. immer wieder auf Schulungen in Bezug auf die ERkrankung von unserem Kind.

Dazu kommt dann immer wieder, dass die Ärzte was Obskures aber Notwendiges aufschreiben und die Apotheker dann durch ganz Europa nach dem Mittel suchen. Ähnliche Situation wenn Ärzte was aufschreiben, was grad nicht lieferbar ist, und die Apotheker dann irgendeine Alternative suchen, die redosieren oder gar selbst herstellen müssen.

Ich find es immer wieder befremdlich, wenn Leute, die grad hin und wieder ein Aspirin brauchen, über die Apotheken schimpfen.

Ist bisserl so als würdest du darüber schimpfen, was für eine Geldverschwendung Aufzüge in den Öffis sind, weil ja eh jeder auch einfach die Treppe verwenden kann. Ja, du kannst es. Aber viele können das nicht.

Ja, du brauchst nur ein Aspirin. Aber manche Leute haben richtige Krankheiten und dafür sind Apotheken notwendig.

In deiner Altersgruppe magst du nicht so viele kennen. Aber (a) sieht man als nicht-Betroffener nicht, was Betroffene im Bekanntenkreis machen müssen um einfach nur zu überleben und (b) wirst auch du in ein Alter kommen, wo der durchschnittliche Gesundheitszustand der Bevölkerung bedeutet, dass auch du über eine gute Stammapotheke froh sein wirst.

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Und das ließe sich nicht zentralisiert und mit Versand regeln? Apotheker sind keine Ärzte. Sie können zu den Medikamenten beraten, und Mischungen selbst herstellen, sie können aber keine Diagnose stellen und Medikamente verordnen.

Es ist schön, dass sich eure Apotheke darum kümmert, hier im Thema fit zu sein und euch zu unterstützen. Das ist aber nicht die Regel und auch nicht zielführend, weil nicht jeder Apotheker für jedes Krankheitsbild Experte sein kann, genausowenig wie das jeder Arzt sein kann.

Hier ist Spezialisierung wichtig, um die Qualität der Versorgung zu sichern. Es gibt ja z.B. auch nur wenige Chirugen, die Herzen transplantieren, anstatt das in jeder Klinik anzubieten. Im Fall von Medikamenten lässt sich Spezialisierung deutlich besser zentralisieren. Der Apotheker muss dich nicht untersuchen, um die Rezeptur herzustellen. Die Untersuchung macht der Arzt vor Ort.

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Nein, könnte man nicht. Apotheker sind natürlich keine Ärzte, sie sind aber ein zweiter Sicherheitspunkt. Sie können zusätzliche Informationen zu den Medikamenten bieten, checken dass der Arzt keinen Fehler gemacht hat und notfalls diese Fehler korrigieren.

Unser Kind schluckt/inhaliert täglich ~15 verschiedene Medikamente, wenn er grad gesund ist. Wenn er grad krank ist, erhöht sich das auf 20-25, je nach dem, was genau er hat.

Du würdest dich wundern, wie oft Ärzte falsche Dosierungen aufschreiben oder Medikamente die in Österreich nicht verfügbar sind, oder gar Medikamente, die gar nicht verfügbar sind.

In solchen Situationen findet entweder der Apotheker die Lösung selbst oder hält Rücksprache mit den Ärzten. Der kümmert sich um die Bewilligung von bewilligungspflichtigen Medikamenten und vermittelt dazu zwischen Arzt und Krankenkasse.

Es ist schön, dass sich eure Apotheke darum kümmert, hier im Thema fit zu sein und euch zu unterstützen. Das ist aber nicht die Regel und auch nicht zielführend, weil nicht jeder Apotheker für jedes Krankheitsbild Experte sein kann, genausowenig wie das jeder Arzt sein kann.

Hier ist Spezialisierung wichtig, um die Qualität der Versorgung zu sichern.

Doch, das ist schon die Regel. In einer halbwegs guten Apothek machen die das tatsächlich für jeden Stammkunden, der halbwegs was Besonderes benötigt. Das braucht Personal, weswegen du in so einer Apotheke auch schnell mal 5-10 Apotheker rumrennen hast. Das sind keine Kassierer.

Jeder von denen ist spezialisiert auf einen Teil der Kundschaft.

Auch dafür ist die Apothekendichte wichtig.

Leider liegt Österreich bei den Apotheken pro Einwohner bei gut der Hälfte des EU-Durchschnitts und damit auf Platz 25 von 28 der EU-Länder. Wir sind schon hart am Limit und eine gute Versorgung in der Apotheke ist in manchen Gebieten schon nicht mehr möglich.

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Ja, aber das geht halt alles auch zentralisiert übers Internet

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In den Orten, die hier betroffen sind, sind die Supermärkte doch auch schon lange weg.

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Apothekensterben? Da gibts doch was von Ratiopharm!

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Gefühlt gibt es in keinem anderen Land so viele Apotheken wie hier.

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Fühlen kann man viel, heißt nicht, dass es so ist.

In der Realität ist Österreich innerhalb der EU auf Platz 23 von 28. Es gibt nur 5 EU-Länder, die weniger Apotheken pro Einwohner haben als Österreich.

Wir haben ziemlich genau halb so viele Apotheken pro Einwohner wie der EU-Schnitt.

Und reiche Länder wie Griechenland, Bulgarien, Rumänien oder Litauen haben ein Vielfaches unserer Apothekendichte.

https://www.apo-stb.de/steuerberater-apotheke-1/apothekendichte

Es würde der Sachlichkeit von Diskussionen extrem zuträglich sein, wenn Leute ihre Gefühle vor der Diskussion mit einer kurzen Google-Suche zum Thema Fact-Checken würden.

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