Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gilt Pazifismus als unzeitgemäß.
Den einen Begriff des “Pazifismus” gibt es aber gar nicht.
Keinesfalls jeder Pazifist und jede Pazifistin lehnt Gewaltanwendung ab.
Meiner Meinung nach ist Pazifismus zwar eine Wünschenswerte Eigenschaft für alle Menschen, aber solange das nicht der Fall ist ist sie unrealistisch und gefährlich, da weltfremd, also Utopie.
Solange es Menschen gibt die anders denken ist Pazifismus eher ein Manko, da hiermit Aggressionen bestärkt und nicht gestoppt werden.
Wenn Pazifisten per se die einzigen Opfer ihrer Haltung wären kann ich damit leben, denn jedem seine persönliche Freiheit und Entscheidungsmöglichkeit, aber dem ist leider nicht so.
Wie ich das sehe, hätten die meisten Leute, die Waffenlieferungen ablehnen und der Ukraine Pafizifismus predigen, keine Probleme damit Migranten an der Grenze “abzuwehren”.
Vielleicht ist Pazifismus tatsächlich ein Luxus, den man sich erlauben kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Ich hoffe Menschenrechte im Allgemeinen gehören nicht auch zu dieser Kategorie.
Wie ich das sehe, hätten die meisten Leute, die Waffenlieferungen ablehnen und der Ukraine Pafizifismus predigen, keine Probleme damit Migranten an der Grenze “abzuwehren”.
Der eigentliche Witz ist doch der andere: Jede Milliarde die jetzt in unsere braunversiffte Armee gesteckt wird und jede Knarre die jetzt nachgekauft wird, wird in zehn bis zwanzig Jahren benutzt Massenmord am Klimaflüchtlingen zu tätigen.
Das hat nichts mit zeitgemäß zu tun. Wer sich nicht wehren kann, wird über kurz oder lang zum Opfer.
Für nachhaltigen Frieden braucht es ein negatives Kosten-Nutzen- Verhältnis für offensive Handlungen und Entscheidungsträger, die rational handeln.
Schon spannend, dass als Paradebeispiel für Christlichen Pazifismus Mahatma Gandhi angeführt wird.
Pazifismus wird bzw. sollte niemals unzeitgemäß sein. Wichtig ist aber, dass die Gesprächspartner sich im Klaren sind, was jede Seite darunter versteht.
Prinzipiell geht es bei dem Konzept nicht nur darum, wofür man steht, sondern vor allem, wozu man selbst bereit oder fähig ist, was leider oft vermischt wird. Denn es ist durchaus eine realistische Zuspitzung, dass ein Pazifist sich jedem Eroberer bzw. Aggressor fügt oder alternativ mit einfachem Dazwischenstellen an der Grenze versucht rollende Panzer aufzuhalten. Letzteres kann ja durchaus funktionieren, wenn es sich um ein hohe Zahl an Teilnehmern handelt.
Dagegen folgt daraus aber auch, dass man Pazifismus nicht einfach nur predigen kann, dieser muss gelebt werden, denn die eigenen Prinzipien gewinnen nicht erst an Relevanz, wenn ein Konflikt entfacht. In diesem Sinne geht es nicht nur darum, alle Alternativen zur Gewalt auszuschöpfen, sondern andere Optionen auch ernst zu nehmen und deren Verwirklichung sehr weitsichtig zu denken, da Gewalt, selbst wenn man der Stärkere ist, eine Niederlage mit langfristigen Folgen darstellt.