(weint in Handwerk)
Ich möchte die umgekehrte Sicht ansprechen. Ein Freund von mir hat an einem renommierten, weil von einem deutschen IT Milliardär sehr stark finanziell unterstützten, Institut einer öffentlichen Universität studiert. Bei seinen WG Partys war oft kein einziger Gast, der weder studiert hat, noch keine Akademikereltern hatte. Die meisten hatten auch von zu Hause stets genug Geld mitbekommen, dass sie nicht während ihres Studiums gearbeitet haben.
Es war krass, wie hart da viele am normalen Leben vorbeigelaufen sind. Enthusiastische Diskussionen über Geschäftsmodelle, die offensichtlich nicht funktionieren werden, schräge Vorurteile über ärmere Menschen und das Selbstbewusstsein, dass alles klappen wird, weil man im Leben noch nie eine echte Herausforderung hatte, kamen da vielfach zusammen. Und das waren soweit mir bekannt keine Millionenerben oder so, aber eben die Kinder von Ärzten, Architekten, Ingenieuren, Juristen…
Das war einfach eine komplett andere Blase, als in meinem normalen Umfeld, obwohl das auch zu 95% aus Studis bestanden hat. Nur eben Studis, die nebenher noch gearbeitet haben und die in erster oder erst zweiter Generation Bildungsaufsteiger waren.