interessante Definition von shitstorm, ich denke Sturm im Wasserglas trifft es eher.
klar war das keine tolle PR, aber Konsequenzen hat es auch keine. Vllt lernt die Gewerkschaft ja in Zukunft wie man legal Werbung macht, dann gäbe es wirklich was zu kritisieren wenn Tesla dagegen vorgeht ;)
Ich habe den Begriff korrekt verwendet. Genauere Einschränkungen hinsichtlich des Ausmaßes bzw. der Größe sind nicht vorgesehen. Schlage nächstes Mal gerne im Duden nach, wenn dir Definitionen wichtig sind.
Ich kann mich gerne wiederholen: Es handelte sich um magnetische Sticker, die sich sehr leicht lösen lassen. Dagegen gleich mit Kündigung zu drohen wäre im Falle einer direkten Umsetzung voraussichtlich nicht rechtmäßig. Sicherlich war es auch nicht rechtens seitens der Gewerkschaften unerlaubt diese Art von Werbung zu verteilen. Bedenkt man jedoch, dass diese sich einerseits mühelos entfernen lässt und dass es in der Automobilbranche nicht unüblich ist solche Aktionen zu dulden oder gar zu unterstützen, wirkt die Reaktion des Managements unverhältnismäßig hart. Bedenkt man weiterhin das besondere Schutzbedüfnis von Gewerkschaften und deren Bildung (hier wird beispielsweise Druck und Angst um den Arbeitsplatz mit dem Verteilen harmloser Gewrkschaftswerbung assoziiert), so kann die Reaktion auch als moralisch schlecht bewertet werden. Das kann und soll auch kritisiert werden. Wenn die Gesetze hier unzureichend sind, bedürfen sie einer Überarbeitung. Sie sind nicht inhärent moralisch “gut”. Ebensowenig das Vorgehen Teslas an der Stelle.
ein Sturm ist definiert als heftiger starker Wind, was durchaus eine Einschränkung hinsichtlich des ausmaßes darstellt. meine Kritik bezog sich darauf das du hier aus einer Mücke einen Elefanten machst, und von Heftigkeit hier nicht viel zu spüren ist.
ob eine Kündigung rechtmäßig ist oder nicht war selbst dem arbeitsrechtler in dem verlinkten Artikel nicht ganz klar, ausschließen wollte er es nicht. bei schwere Maßnahmen wie Abmahnungen die kurz vor der Kündigung stehen war er sich aber durchaus sicher daß diese rechtmäßig wären.
Tesla qualifiziert die Drohung mit “bis zu”, was eine Abmahnung einschließt. sie bewegen sich hier also eindeutig innerhalb des Rechtsrahmens.
Es ist also völlig irellevant was du oder andere davon halten, sie setzen nur ihre rechte durch. es ist auch nicht absehbar das der Rechtsrahmen sich in naher Zukunft dahingehend ändern wird das Gewerkschaften beliebiges Betriebseigentum zu Werbezwecken bekleben dürfen. die Gewerkschaft handelt hier also stark uebergriffig. Das Tesla gegen so aggressives verhalten ihre rechte durchsetzt finde ich auch moralisch absolut gerechtfertigt, es gibt viele deutlich mildere Mittel Werbung zu machen als das Werk mit Stickern zu pflastern.
Eintrag im Duden zu “Shitstorm”:
Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht https://www.duden.de/rechtschreibung/Shitstorm
Alle Kriterien erfüllt, würde ich sagen. Über die Intensität lässt sich natürlich streiten. Ist hier aber irrelevant. Da habe ich schon deutlich harmlosere und kleinere Dinge gelesen, die als Shitstorm bezeichnet wurden. Bedenkt man, dass dies auf mehreren Kommunikationsmedien und Nachrichtenseiten mit entsprechender Kritik zu finden ist, reicht mir das als “Sturm”.
Es ist also völlig irellevant was du oder andere davon halten, sie setzen nur ihre rechte durch.
Dass sie ihre Rechte durchsetzen habe ich verstanden. Dass du das moralisch gerechtfertigt findest, habe ich auch verstanden. Dass die Mehrheit das moralisch nicht gerechtfertigt findet, einschließlich mir, insbesondere bei harmlosen leicht entfernbaren Magnetstickern, widerstrebt dir. Du willst nicht einsehen, dass die Art der Werbung harmlos ist. Du willst auch nicht einsehen, dass die Assoziation zwischen dieser harmlosen Werbeaktion und einer Kündigungsandrohung eine nicht zu verharmlosende Wirkung auf die Psyche der Mitarbeiter hat und deren Einstellung und Umgang gegenüber Gewerkschaften. Dass Tesla in der Vergangenheit auch schon hinsichtlich des Unterminierens von Gewerkschaften auffällig geworden ist, spielt für dich offensichtlich auch keine Rolle, was ich entweder als naiv oder ignorant bewerten würde.
Du pochst auf Rechte und Gesetze und hinterfragst nicht, ob sie überhaupt moralisch gerechtfertigt sind. Wenn ich dich darauf hinweise, rechtfertigst du Teslas Aktionen, weil dir harmlose Magnetsticker, die vereinzelt hier und da kleben, schon eine zu krasse Verschmutzung des Betriebsgeländes sind. Ich frage mich, was du für moralische Maßstäbe in der Hinsicht hast und ob diese tatsächlich moralische Regeln sind oder reine Willkür. Kommen wir zum Toilettenbeispiel zurück: Sollten Mitarbeiter auch Kündigungen angedroht werden, wenn sie die Toilette nicht sauber hinterlassen? Warum reagiert das Management nicht auch bei der Sauberkeit der Toiletten so? Das zeigt doch ziemlich eindeutig, dass es dem Management hier um mehr geht, als Sauberkeit und Ordnung.
Wenn Graffiti gesprüht werden würde oder in die Wände geritzt werden würde oder andere - wirklich schwer zu entfernenden - Beschmutzungen oder Schäden durch solche Werbeaktionen entstünden, würde ich deine Meinung eher teilen. Aber da das nicht der Fall ist, finde ich die Reaktion schlichtweg vollkommen überzogen und bedauerlich, dass ich offenbar bisher nicht in der Lage war dir Argumente vorzulegen, welche dir mehr Verständnis für die Mitarbeitenden verschaffen.
Aber jut, es macht inzwischen wohl auch keinen Sinn mehr darüber weiterzudiskutieren. Ich habe keine neuen guten Argumente, um dich zu überzeugen und du vermutlich auch keine, um etwas an meiner Ansicht (oder der vieler anderer zu dem Thema) zu verändern. Daher können wir die Diskussion auch an dieser Stelle beenden und du brauchst nicht mehr auf irgendetwas von mir hier zu antworten. Den Mitarbeitern im Teslawerk nützt das hier ohnehin nicht wirklich etwas. Ich bedanke mich bei dir für deine zivilisierten Antworten. Es war mal nicht zum Kotzen mit jemandem im Netz zu diskutieren.