Olivenöl, Kakao und Orangensaft werden immer teurer. Schuld an der Preisexplosion ist auch der Klimawandel. Die Landwirtschaft müsse darauf jetzt zwingend reagieren, sagt Experte Höhne ntv.de. Ansonsten könnte es noch teurer werden.

[…]

Dass in absehbarer Zeit auch Grundnahrungsmittel von kräftigen Preisanstiegen und Knappheit betroffen sind, kann Höhne nicht ausschließen. “Der Klimawandel ist ein Risiko für die globale Nahrungsmittelversorgung.” Zu so dramatischen Knappheiten wie in Afrika durch Dürren werde es bei uns aber nicht kommen. “Wir haben die Möglichkeit, auch zu teuren Preisen Lebensmittel auf dem Weltmarkt einzukaufen. Aber das können eben nicht alle.”

Handelsunternehmen und Produzenten bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Dazu hat zuletzt auch die Europäischen Umweltagentur (EUA) aufgerufen. Europa muss nach Einschätzung der EUA dringende und zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um sich auf “katastrophale” Folgen des Klimawandels vorzubereiten. “Produzenten müssen sich diversifizieren. Nur so können Risiken minimiert werden”, mahnt auch Höhne an.

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Um kein Misanthrop zu werden hilft es Verständnis für anders Denkende aufzubringen.

Ich z.B. könnte mir vorstellen, dass die Wähler von Klimaleugnern nur zum kleinen Teil selber Klimaleugner sind. Viel mehr denke ich, dass das Geringverdiener sind, die sich so schon wegen der Inflation finanzielle und existenzielle Sorgen machen müssen. Da führt es dann zu Frust, wenn durch die neue Klimapolitik die Kosten noch weiter steigen. Eine solche Reaktion finde ich verständlich und die Politik macht nicht genug, um diesen Menschen genug Sicherheit zu bieten.

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dass das Geringverdiener sind, die sich so schon wegen der Inflation finanzielle und existenzielle Sorgen machen müssen.

Das kann natürlich sein. Das glaube ich allerdings nicht so richtig. Meiner Beobachtung nach sind das nicht nur Geringverdiener. Das ist natürlich jetzt auch nicht sonderlich belegt.

Aber die Wissenschaft hat sich scheinbar schon mit dem Thema beschäftigt. Was ich gefunden habe ist:

Zimmermann gießt jedoch Wasser in den Wein: „In unseren Daten gibt es Anhaltspunkte für eine Variante von motivated reasoning, nämlich dass die Leugnung der menschgemachten Erderwärmung zur Identität bestimmter Gruppen gehört“, sagt er. Manche Menschen definieren sich also möglicherweise ein Stück weit dadurch, den Klimawandel zu leugnen. Diese Denkweise ist für sie ein wichtiges Merkmal, das sie von anderen politischen Gruppen unterscheidet. Was die Forschung zu diesem Thema zu sagen hat, ist ihnen daher vermutlich schlicht egal.

https://www.uni-bonn.de/de/neues/025-2024

Ob das jetzt stimmt weiß ich natürlich nicht aber der ur-linke Reflex alles schlechte auf materielle Ursachen zurückzuführen ist vielleicht nicht in jedem Falle richtig.

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Ich bin nicht bereit, die linke Erkenntnis, dass das Sein das Bewusstsein bestimme, einfach so über den Haufen zu schmeißen.

Aber natürlich funktioniert die tatsächliche Kausalkette etwas komplizierter als es mit so einem Schlagwort ausgedrückt werden kann.

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Wobei sie dann auch gegen ihre eigene Interessen wählen. Die meisten Parteien, die gegen Klimamaßnahmen sind, haben auch sonst wenig für Geringverdiener zu bieten.

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Da stimme ich dir zu, ich will hier auch nicht die Seite der Klimaleugner bewerben oder sowas, sondern viel mehr möchte ich zeigen, dass die Probleme die wir aktuell haben, meiner Meinung nach Symptome eines änderungsbedürftigen Systems sind. Und ihren Ursprung nicht in “dummen Menschen” haben.

Wie viel Macht ein System implizit hat, sieht man ja auch in den USA. Dort ist nirgendwo explizit geregelt, dass es nur zwei Parteien gibt. Mit der Zeit hat es sich aber einfach so entwickelt, weil unteranderem Klein-Parteien im Wahlkampf nicht unterstützt werden. Das bedeutet längst nicht, dass die Bürger in den USA nur zwei verschiedene politische Meinungen haben, sondern viel mehr ist es das System, was die Menschen zwingt, ihre komplexe Meinung in eine einzige Dimension zu quetschen.

Ähnliches passiert auch hier in Deutschland. Es wird immer nur von Links-Rechts gesprochen, statt dass man versucht das politische Spektrum vollständig darzustellen. Dazu kommen diverse psychologische Effekte (z.B.: strategisches Wählen, Autoritätsglaube, Confirmation Bias, Gruppenpolarisierung) die beim Erstellen des deutschen demokratischen Systems nicht berücksichtigt wurden.

Zusammengefasst würde ich sagen, dass im aktuellen politischen System nicht genug berücksichtigt wurde, dass wir in einer Informationsgesellschaft leben. Es kommt, für die Meinungsbildung, eben viel mehr drauf an, wie man Informationen aufnimmt, statt welche Informationen man aufnimmt. Davon auszugehen, dass die Menschen immer rational handeln, ist meiner Meinung nach DER Fehler des Systems.

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Ich will diese Menschen auch nicht als “dumm” bezeichnen oder stigmatisieren.

Die von dir vorgebrachten Probleme treffen absolut zu. Zumal die Medien die Informationsvereinfachung und -verbreitung leider mitbetreiben. Es ist mittlerweile viel wichtiger jede Aussage (egal wie blödsinnig) möglichst schnell aufzunehmen, statt erst mal dessen Inhalt zu analysieren. Jeder Tweet wird zum “Gate” aufgeblasen, während die anschließende Aufarbeitung keine Sau mehr interessiert.

Es ist traurig, besonders für jene die deshalb gegen ihre eigenen Interessen wählen.

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Leute, denen es schlecht geht, haben weniger zu verlieren. Sie sind daher grundsätzlich eher bereit “Alternativen” (badum-tss) auszuprobieren.

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Und wenn durch Klimawandelfolgen Lebensmittelpreise steigen, führt das nicht zu Frust?

Klimaschutz wurde Jahrzehnte lang vernachlässigt. Wird es noch. Solange ich denken kann, hat man den Leuten gesagt “je später wir was unternehmen, desto teurer und unangenehmer wird es”. Tja, was soll ich sagen, “später” ist jetzt.

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