Sascha Lobo erklärt es jedem auf verständliche einfache Weise.
Da machst dus dir aber wirklich sehr einfach. Wenn wir schon so massive Probleme haben, Antisemitismus korrekt zu identifizieren, wie soll denn dann einfach zu bestimmen sein, wann etwas nicht antisemitisch ist? Und außerdem lässt du halt völlig außer acht, dass die israelische rechtsextreme Regierung sehr großes Interesse daran hat, etwas als antisemitisch zu framen, was nicht antisemitisch ist. Deshalb habe ich das Beispiel aus Deutschland gebracht, wo ja auch von konservativen bis rechten Positionen gerne linke konstruktive Kritik gerne schnell mit Terrorismus-Vorwürfen etc abgetan werden. Und dann muss halt nicht mehr inhaltlich drüber diskutiert werden. Es ist mindestens naiv bis fahrlässig, da nicht drüber nachdenken zu wollen und der Regierung das einfach durchgehen zu lassen.
Ich finde den Punkt, nicht nur Kritik an Israel und seiner Regierung zu üben, wichtig und valide. Die Frage ist, inwiefern ist dieser Punkt hier angebracht bzw wann wird auch das zur Strategie, um inhaltliche Diskussionen zu vermeiden? Denn wenn wir schon über den Nahost-Konflikt reden, warum dann nicht auch alle beteiligten Parteien kritisch betrachten? Es gibt sicherlich einige Verdächtige, die immer nur Israel kritisieren und somit dämonisieren. Aber der Großteil der Kritik an der israelischen Regierung fällt da nicht drunter. Es werden ja auch die USA, viele europäische Länder (Polen, Ungarn, etc), Russland, Türkei, Brasilien, und viele viele mehr kritisch gesehen. Kann man die und Israel alle in einen Topf werfen? Nee. Aber vielleicht ein Trend den die gemeinsam haben bzw hatten, ist, dass sie gerade oder vor kurzem noch nationalistische, rechtsextreme Regierungen haben/hatten.
Wenn wir schon so massive Probleme haben, Antisemitismus korrekt zu identifizieren, wie soll denn dann einfach zu bestimmen sein, wann etwas nicht antisemitisch ist?
Ich habe keine Probleme, Antisemitismus zu identifizieren. Das ist eben auch Lobos Ansatz: es ist nicht so kompliziert, ihn zu erkennen. Es sei denn, man will das Problem verdrängen.
Es ist mindestens naiv bis fahrlässig, da nicht drüber nachdenken zu wollen und der Regierung das einfach durchgehen zu lassen.
Das ist ja auch kein Antisemitismus.
Aber vielleicht ein Trend den die gemeinsam haben bzw hatten, ist, dass sie gerade oder vor kurzem noch nationalistische, rechtsextreme Regierungen haben/hatten.
Klar. Und eben nicht vergessen, dass die Nachbarstaaten von Israel noch viele, viele Plätze weiter hinten auf der Demokratie-Skala liegen.
Ah, ich sehe schon, du willst auf meinen Punkt, dass ein Antisemitismus-Verdacht auch instrumentalisiert werden kann, um Kritik mundtot zu machen, nicht eingehen. Und dann diese wiederholten whataboutisms. Ja natürlich sind viele Staaten der Welt ziemlich scheiße. Ich würde soweit gehen, dass ich generell Staaten als Konzept ablehne. Aber das löst ja trotzdem nicht das Problem, dass Menschen konkret unter einzelnen Staaten leiden. Ja, der Hamas scheinen Zivilist:innen scheiß egal zu sein und das sollten wir uns auch immer wieder vor Augen führen. Aber das macht die Gräueltaten, die von Israel durchgeführt werden trotzdem nicht besser. Immer wieder zu wiederholen, dass es auch andere Staaten gibt, die auch Gräueltaten an Menschen verüben, lenkt nur von dem Problem ab. Aber du scheinst ja sowieso ziemlich entschlossen hinter der israelischen Regierung zu stehen?
Ah, ich sehe schon, du willst auf meinen Punkt, dass ein Antisemitismus-Verdacht auch instrumentalisiert werden kann, um Kritik mundtot zu machen, nicht eingehen.
Das ist schon zur Genüge diskutiert. Du hast Recht. Und nun?
Und dann diese wiederholten whataboutisms.
Keine whataboutisms. Wenn man immer nur Israelkritik übt, aber andere Staaten beflissentlich vergisst, ist das Antisemitismus.
Aber du scheinst ja sowieso ziemlich entschlossen hinter der israelischen Regierung zu stehen?
Ich stehe hinter dem israelischen Staat. Dessen Existenzrecht steht seit seiner Gründung zur Debatte und wird von Antisemiten gleich welcher Couleur abgestritten. Da ist die Grenze.