und bringt es etwas, das zu melden?

Vor mehreren Monaten hatte ich das Monolog eines sehr konservativen Deutschen am Arbeitsort leiden müssen. Zusammengefasst: Impfgegner werden wie Juden mit den Nazis behandelt, ich habe mich nicht gegen Corona geimpft, Gewerkschaften sind nutzlos, Sozialdemokraten und Grünen sind Dummköpfe, du (also ich gemeint) solltest froh sein, weil auch wenn du Ausländer bist, siehst aber nicht arabisch aus, die Alliierten haben nach dem Krieg 200,000 Soldaten der Wehrmacht in Lagern getötet, als ich jung war, war ich Rechtsradikal aber heute nicht mehr und ich bin nicht rassistisch, weil ich mit einer Rumänerin verheiratet bin.

Völlig aus den Angeln gehoben.

Über mich: Ausländer und dunkelhautig. Warum er das mir gesagt hat, verstehe ich immer noch nicht.

Vor zwei Wochen habe ich dies dem Betriebsrat gemeldet mit der Bitte, mir zu sagen, wie ich reagieren soll, aber unser Betriebsrat ist dafür bekannt, langsam zu reagieren oder meine Fragen direkt zu ignorieren: Sie haben mir nur einmal beantwortet, weil ich zweimal gefragt habe.

Ich habe auch Verdi kontaktiert und sie sagten mir, dass ich rechtlich nichts tun kann, da Meinungsfreiheit, aber zumindest haben sie sich gemeldet.

Mit dieser so tollen Unterstützung vom Betriebsrat frage ich euch, Deutschen, was für realistische Optionen ich habe. Die, die ich sehe:

  • Versetzung
  • Ihn ignorieren, was ich aber hart finde, weil ich kein Bock habe, seine Dummheiten mehr hören müssen
  • Stationsleitung informieren und bitten, mit dieser Person nicht mehr arbeiten müssen

Diese Person ist einfach eine sehr unangenehme Person mit rassistischen Tendenzen, was für mich Rassismus ist.

Meine erste Frage ist, ob das für euch Rassismus ist.

Die zweite Frage ist, was soll ich machen nun, dass weder Betriebsrat noch Gewerkschaft helfen.

Die dritte Frage ist, wie habt ihr reagiert, wenn ihr sowas am Arbeitsort erlebt habt.

Und noch eine vierte Frage: Gibt es solche Menschen an jedem Arbeitsort? Weil wenn es so ist in einem Land, wo 17% der Menschen AfD wählen, werde ich auch solche Idioten am neuen Arbeitsort leiden müssen…

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“Wir haben 20% Nazis in Deutschland. Es muss nicht der direkte Kollege sein, aber irgendeiner ist immer dabei. Schon statistisch.”

Nur wenn man von Gleich(genug)verteilung ausgeht (mal bei den 20% mitgehend). Wenn du ein paar Sorten Clusterung und Selektionsmechanismen drauf wirfst kriegst du plausible Szenarien in denen viele Leute nie einen zu Gesicht bekommen. Das soll nicht heissen, dass es so ist, aber es ist eben eine empirische Frage: Haben alle Organisationen x% Nazis, haben x% der Organisationen nur Nazis oder wo dazwischen liegt es?

“Viel eher hast du wohl Glück, wenn es bei dir keine gibt.” Zustimmung.

“Ob ich das jedem in jeder Situation raten würde, weiß ich nicht.”

Ist ne knifflige Frage, ich hader damit selbst oft (fuer mich selbst mein ich) - zumal mir Leute irgendwie sehr gern von ihren schrecklichen Ansichten erzaehlen.

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