Ein weiteres Projekt der Idiotie der Superlative über das nur weniger gesprochen wird:
Mitten in der Wüste, etwa 50 Kilometer östlich von Kairo, lässt Präsident Abdel Fattah al-Sisi eine neue, 60 Milliarden Euro teure Hauptstadt aus dem Boden stampfen. Eine Planstadt der Superlative, mit 663 Krankenhäusern, 1250 Moscheen, 2000 Schulen, 40.000 Hotelzimmern und 1,1 Millionen Wohnungen. Ein Disney-Freizeitpark, viermal so groß wie der in Kalifornien, und ein internationaler Flughafen, größer als London-Heathrow, befinden sich ebenfalls im Bau. 6,5 Millionen Menschen sollen hier einmal leben, auf einer Fläche so groß wie Singapur. Doch noch ist die neue Hauptstadt vor allem eines: eine gigantische Baustelle.
Einziger Unterschied: Die Saudis verbraten ihr Geld, das hier wird mit von China (und sonstwo) geliehenem Geld gebaut, während die Bevölkerung in die Röhre guckt.
Nur 60 Milliarden? Heißt das, statt einer Bankenrettung hätten wir fünf Superstädte bauen können?
Eher 2 Superstädte, weil wir sowas wie Arbeitnehmerrechte haben, und Zwangsarbeit eher schwierig ist. Dann doch eher eine Superstadt, weil der Planungsprozess durch die ständigen Einreden 20 Jahre dauert. Dann doch eher ne halbe Superstadt, weil die Preise seitdem gestiegen sind, und trotz ewig langen Vergabeprozessen der Schwager vom aktuellen Unionsbürgermeister die meisten Zuschläge bekommen hat.