Die Bundesjugendspiele stehen ja schon seit langem in der Kritik und sind unter vielen Schülerinnen und Schülern das Sinnbild für die Sinnlosigkeit der Schule allgemein und des Sportunterrichts im speziellen. Vielleicht wäre eine grundlegende Überarbeitung ein erster Schritt in Richtung einer modernen Schulpolitik, in der die Freude der Kinder und Jugendlichen an Bewegung, Kunst und Wissenschaft nicht großflächig im Leistungsdruck zermalmt wird.
Jo, Sportunterricht und die damit verbundene Verknüpfung von Sport = schwache Leistung = Scham hat mir echt nicht gut getan.
In der Oberstufe habe ich, als damals fetter Bursche, mal wochenlang für einen 5KM Lauf in meiner Freizeit trainiert bis ichs geschafft habe. Im Unterricht habe ich trotzdem eine 5 kassiert, weil ich zu langsam war. Bin danach nie wieder in den Sportunterricht gegegangen.
Inzwischen bin ich fast 30 und langsam schaffe ich, dass ich durch Radfahren, Kraftsport, Wandern und Tanzen zum ersten Mal in meinem Leben Spaß an Bewegung habe. Ich wünschte der Sportunterricht hätte mir das schon in meiner Schulzeit vermittelt…
Sportunterricht lässt sich meiner Meinugn nach nicht gut benoten. Entweder absolute Leistung wird benotet, dann sind die “Starken” im Vorteil, oder Leistungsverbesserung wird benotet, dann sind die “Schwachen” im Vorteil. Am besten wäre wahrscheinlich einfach die Benotung abzuschaffen.
Edit: Ich hatte vor Ewigkeiten an der Berufsschule das Fach “Sport und Gesundheit”. Gesundheit war ein “normales” Fach, das effektiv die Gesamtnote ausgemacht hat. Für Sport hatten wir eine Liste mit Sportarten (außer Fußball) aufgestellt, auf die wir Lust hatten, benotet wurde nur Teilnahme. War ein besseres Konzept als der normale Schulsport.
Entweder absolute Leistung wird benotet, dann sind die “Starken” im Vorteil, oder Leistungsverbesserung wird benotet, dann sind die “Schwachen” im Vorteil.
Im Zeitalter des Internets der Dinge sollten wir da doch mehr Möglichkeiten haben. Hab Null Ahnung von Sportphysiologie, aber irgendwas wie Puls X Minuten über Y sollte doch messbar sein. Ist das erreicht, gibt’s 'ne gute Note.
Ich hab auch ein Jahrzehnt bis nach dem Sportunterricht gebraucht bis der Sport mir dann angefangen hat Spaß zu machen. Die Schule war da ein Desaster. Und je mehr ich mich damit dann beschäftigt habe, desto bizarrer war dann der Sportunterricht im Rückblick: Ich habe verstanden, dass man für bestimmte Sportarten und bestimmte Sportübungen halt bestimmte Muskeln braucht. Wenn man einen Ball/Speer/Kugel weit werfen will, dann kann Technik helfen, aber am Ende braucht man auch eine gewisse Menge an Muskeln dafür. Und wenn du die 100m in einer gewissen Zeit laufen willst, dann braucht es dafür nicht nur Anstrengung, Wille und so, sondern dafür brauchst du die entsprechenden Muskeln, um dich fortzubewegen. Genau wie es dir als Mensch ohne Muskeln halt physikalisch unmöglich ist, bestimmte Gewichte zu heben. Und daher ist auch dieser gesamte Sportunterricht absolute Grütze, weil dir das natürlich keiner sagt und du für Dingen bewertet wirst, die du halt nicht mal so spontan ändern kannst
und sind unter vielen Schülerinnen und Schülern das Sinnbild für die Sinnlosigkeit der Schule allgemein und des Sportunterrichts im speziellen.
In einem Fach, in dem aus Ideenlosigkeit in 9 von 10 Stunden Fußball gespielt wird würde ich stark in Frage stellen, ob es etwas noch sinnloseres gibt.