https://taz.de/Exklusiv-RAF-Verdaechtiger-Garweg/!6057896/
Zur besseren Einordnung der Person und damit auch seines schriftlichen Ergusses hilft der Abschnitt aus dem Artikel wahrscheinlich.
Es soll zu Beginn des Jahres 1990 gewesen sein, als Burkhard Garweg in Hamburg verschwand. Zuvor hatte der damals 21-jährige Sohn eines Medizinprofessors die Schule geschmissen, engagierte sich in der Hausbesetzerszene in der Hamburger Hafenstraße. Dann ging er, so glaubt es die Bundesanwaltschaft, in den Untergrund und schloss sich der letzten Generation der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) an. Auch nach deren Auflösung im Jahr 1998 soll er mit zwei RAF-Weggefährten, Daniela Klette und Ernst-Volker Staub, mehrere Raubüberfälle begangen haben, um das Leben im Untergrund zu finanzieren. Seitdem wird nach Garweg gefahndet. Er ist derzeit eine der meist gesuchten Personen Deutschlands. Aber Garweg ist für die Ermittler nicht zu greifen, seit 34 Jahren nicht.
Andererseits:
Bedauern sucht man in dem Schreiben vergeblich – etwa für den Mord an Gerold von Braunmühl 1986, Abteilungsleiter im Auswärtigen Amt, an Deutsche Bank-Chef Alfred Herrhausen drei Jahre später, oder an Detlev Rohwedder. Der Vorsitzende der Treuhandanstalt wurde im April 1991 erschossen, es war der letzte RAF-Mord.
Wenn er 1990 zur RAF ging, ist es schwierig, dass er sich für 1986 und 1989 geschehene Dinge rechtfertigen soll.
Allerdings:
Nicht verjährt ist ein Anschlag, für den die Bundesanwaltschaft neben Garweg auch Klette und Staub verfolgt: Im März 1993 sprengte die RAF mit 200 Kilo Sprengstoff die im Bau befindliche JVA Weiterstadt in Hessen in die Luft. Es war der letzte RAF-Anschlag. Die Gruppe sperrte die Straße zuvor mit einem Schild ab, Wachleute wurden in einen Transporter gezerrt und weggefahren. Der Schaden am Neubau wurde von Behörden auf 123 Millionen DM geschätzt. An einer Strickleiter sollen die Ermittler damals DNA-Spuren von Staub, Klette und Garweg gefunden haben.
Gewalt gegen Sachen scheint mir etwas ungeeignet als reißerischer Aufmacher zu sein.