Das ist eine seltsame Idee. Einerseits nicht durchsetzbar, weil es eine Zilliarde freie Betriebssysteme mit dem Linux-Kernel gibt, andererseits ist ein OS in dem Kontext ja eher als ein Teil des Internets zu sehen. Man schaut seine Pornos ja nicht auf einem Betriebssystem, sondern in einem Browser oder einem Viewer. Und das Internet hat dumm zu sein und die Daten weitestgehend nach dem Best-Effort-Prinzip egalitär zu behandeln. Ansonsten ist sichere Kommunikation ja gar nicht möglich.
Ich find die Idee sehr gut. Diese Jugendschutzfilter scheinen ja optional, lokal und durch Erziehungsberechtigte einsetzbar zu sein und ersetzen so Jugendschutzsoftware, die es jetzt schon gibt. Klar, wenn dein 13 Järiger weiß, wie man ne BSD Box aufsetzt, dann hast du natürlich ein Problem als Erziehungsberechtigter, aber das dürfte ja nur die absolute Minderheit betreffen. Ich finde diesen Vorschlag sehr viel realistischer, als alle Angebote im Internet blockieren zu wollen und dann von Erwachsenen zu verlangen, dass sie sich bitte identifizieren, wenn sie Schmuddelvideos schauen wollen.
Erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass technische Maßnahmen, egal ob auf einem Endgerät, im “Router” oder sonstwo nur greifen, bis das Kind so ca. 12 ist. Bis dahin hat man Zeit, seinen Kindern einen angemessenen Umgang mit den “neuen” Medien beizubringen. Und da stellt sich natürlich die Frage, inwiefern man Kinder bis 12 überhaupt unbeaufsichtigt mit Computern alleine lassen sollte. Mir scheint der Nutzen also eher fragwürdig.