Warum müssen solche Diskussionen im Internet eigentlich immer ein einziger Haufen scheiße sein?
Gefühlt gibt es im Internet nur Leute die diesbezüglich immer nur eine absolute Sichtweise haben und auch null in der Lage sind die Lebensrealitäten anderer Leute anzuerkennen. Konkret ging es halt darum, dass ich einen Artikel zum Thema “Vorteile auf die Umwelt wenn man den Fleischkonsum reduziert” und diejenige die das pfostiert hat hat allen ernstes in den Kommentaren argumentiert, dass ein reduzierter Fleischkonsum ja schlecht sei, weil man halt immer noch Fleisch isst. In dem Kommentar auf den sie geantwortet hat ging es aber nicht mal um die Ethik des Fleischkonsums.
Rant Ende.
Warum disskutiert man darüber überhaupt? Das ist ein Thema, bei dem jede/-r eine informierte Entscheidung für sich treffen sollte. Und niemand für wen anders entscheidet. Warum also mehr als Informationen bieten, um sich diese Meinung bilden zu können?
Ich persönlich muss sagen, dass das schon etwas ist wo man drüber diskutieren kann, da man als Fleischesser sich ja bewusst sein muss, das man gerade ein Tier ist welches dafür gestorben ist. Ich persönlich finde, dass man aus solchen Gesprächen unfassbar viel mitnehmen kann und dies auch schon so erlebt habe. Es geht halt oft auch um verschiedene Vorstellungen von Moral. Problematisch wird es halt, wenn man dabei beleidigend wird.
Essen ist Privatsache
Wie kann etwas Privatsache sein, wenn wortwörtlich andere ihr Leben dafür geben mussten? Nahrung nimmt heute meistens einen globalen Weg und betrifft - wie die meisten unserer Entscheidungen - viele andere Parteien und Lebewesen. Privatsache ist, welche Musik du gerne hörst. Die eigene Freiheit, über sein Essen zu entscheiden, sollte aber nicht die Freiheit anderer eingrenzen, sei es direkt durch Tierausbeutung oder indirekt durch die damit verbundene Regenwaldzerstörung, menschenverachtende Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie, Zoonosen und Pandemien, multiresistente Keime, Ressourcenverschwendung und weitere Konsequenzen, unter denen andere leiden werden.
Wie kann etwas Privatsache sein, wenn wortwörtlich andere ihr Leben dafür geben mussten?
Weil diejenigen mit dieser Entscheidung, dass “andere ihr Leben dafür geben mussten” offenbar gut leben können. Das kann man jetzt nachvollziehen oder nicht, aber dieses Argument scheitert daran, dass der andere diese “Empörung” darüber gar nicht empfindet und sie auch mit äußerem Zwang nicht empfinden wird, sondern nur, wenn er selber im Inneren diesen Gesinnungswandel durchläuft.
Ich kann auch gut damit leben, wenn alle nazis erschossen werden. Bei mord oder Vergewaltigung am menschen gibt es klare regeln, das manche leute die nicht auf tiere übertragen können zeugt lediglich von fehlender empathie. Bin nicht der meinung das menschen mit fehlender empathie über sowas entscheiden sollten.
Und hier wird es dann emotional:
Ich bin Veganer, weil ich die Videos angeschaut habe, die die meisten Menschen nicht sehen wollen. Es ist nicht auszuhalten, es ist lebensverändernd, ich habe viel geweint. Es ist sehr wichtig diese Bilder zu sehen.
“Ist mir egal” sagt sich leicht, wenn du mit dem Leid und der Vernichtung, für die du jeden Tag bezahlst, niemals konfrontiert wirst. Was ist also die Schlussfolgerung, wenn Menschen vor dem Horror, den sie verursachen die Augen verschließen? Konfrontation.