Toll, dass die SPD in den letzten Wochen so umtriebig war
Entschuldigung, aber wen es überrascht, dass die SPD überwachungsgeil ist, hat sich nicht mit der modernen SPD auseinandergesetzt. Das ist nicht erst seit gestern so und eine der größten Enttäuschungen, die diese Partei so bietet (die anderen sind überwiegend in ihrer Parteispitze vorzufinden).
Wenn die Spitze seit Ewigkeiten von Enttäuschungen durchsetzt ist oder gar überwiegend daraus besteht, bezweifle ich stark, dass die Basis auch nur einen Deut besser ist.
Ist sie auf jeden Fall. Nur leider glaubt die Basis an die Kernelemente der SPD, die aber in der Spitze seit mindestens 20 Jahren nicht mehr gelebt und gedacht werden.
Moment, was? Die Basis glaubt ernsthaft noch an irgendetwas? Warum sind die dann noch in der SPD? Ist es Realitätsverweigerung? Grenzenlose Naivität? Dummheit? Ich mein, ein Rückgrat haben offenbar kaum SPDler, sonst sähe die Partei deutlich anders aus, aber das reicht nicht aus, um dieses so konsequente Totalversagen zu erklären.
Da denkt man, nichts könne einen mehr umhauen und dann liest man sowas…
Zur SPD gehören neben den schwachsinnigen Seeheimern nach wie vor auch die Jusos. Und, wenngleich anekdotisch, machen die in unserer Region stabile, sozialdemokratische Kommunalpolitik und leisten, fast als einzige nicht-rechte Organisation, wichtige Arbeit in Sachen Politische Bildung, Teilhabe junger Menschen, Arbeitnehmerrechte u.ä.
Ich kann mich auf Bundes- oder Europaebene auch nicht mehr dazu durchringen, SPD zu wählen, bin aber gleichzeitig sehr froh, hier die Jusos zu haben.
Schlimmer als den akuten Zustand der SPD-Führung empfinde ich das Gefühl, dass mit Willy Brandt vermutlich der erste und letzte sozialdemokratische SPD-Kanzler abgedankt hat. Dabei wäre echte sozialdemokratische Politik aus meiner Sicht aktueller denn je.