Ist es nicht eigentlich ein ganz gutes Zeichen, dass für die Rechten der ÖR “linksgrünversifft”, für die Linken der ÖR “strammkonservativ” ist? Wenn alle meckern, ist er ja offenbar weder noch.
Naja, das ist Zentrismus und etwas, dass man durchaus dem ÖR vorwerfen kann. Aber Zentrismus ist nichts Gutes.
Aber wenn du dir einen Typen wie Söder oder auch die Wagenknecht anschaust, siehst du dieses perfekt durchoptimierte “Mediengelaber”.
Ich sehe es aber als Aufgabe der Medienvertreter*innen, dieses Mediengelaber zu durchschauen und als das zu entlarven, was es ist. Und wenn jemand stur das Narrativ wiederholt, muss das als etwas schlechtes aufgezeigt werden. Es ist nämlich auch die Aufgabe von Politiker*innen, die eigenen Positionen darstellen, erklären und gegen kritische Nachfrage verteidigen zu können.
Naja, das ist Zentrismus und etwas, dass man durchaus dem ÖR vorwerfen kann. Aber Zentrismus ist nichts Gutes.
Ist es nicht sogar die logische Konsequenz, dass so etwas wie der ÖR in Summe bei einer Position in der Mitte landet? Wir alle finanzieren ihn, der linksalternative Student, der grad echt viel Marx liest und der rechtskonservative Rentner mit F.J.Strauß-Bild im staubigen Wohnzimmer, insofern ist er am Ende für uns alle da.
Ich sehe es aber als Aufgabe der Medienvertreter, dieses Mediengelaber zu durchschauen und als das zu entlarven, was es ist. […]
Ja, da stimme ich dir zu!
Ist es nicht sogar die logische Konsequenz, dass so etwas wie der ÖR in Summe bei einer Position in der Mitte landet? Wir alle finanzieren ihn, der linksalternative Student, der grad echt viel Marx liest und der rechtskonservative Rentner mit F.J.Strauß-Bild im staubigen Wohnzimmer, insofern ist er am Ende für uns alle da.
Nein, es ist weder logisch noch automatisch die Konsequenz.
Der ÖR sollte Meinungen darstellen, aber eben auch faktenbasiert einordnen. Und „die Mitte“ ist nicht automatisch und faktenbasiert der richtige Weg, nur weil es ungefähr der Meinungsdurchschnitt ist. Aber genau dieser Fehler wird im ÖR oft gemacht und resultiert in zahllosen False Balancing Logikfallen, gipfelnd in den beiden Sendungen, dieman auch als „False Balancing -Die Show zusammenfassen könnte: Hart aber Fair und 13 Fragen.
Politische Meinungen sind das eine, Fakten das andere. Wenn du schreibst:
Der ÖR ist entgegen der Lügen der AfD nicht gerade „linksgrünversifft“ sondern tendiert eher in konservative Richtungen.
verstehe ich das, sowohl aus Sicht der AfDler als auch deiner, primär als eine (Aus-)Richtungsfrage. Und da finde ich einen ÖR, der es den jeweiligen “Rändern” nicht recht macht, sondern in der Mitte tendiert, logisch und notwendig, da er den Durchschnitt repräsentieren muss.
Die Notwendigkeit, die politische Diskussion auf einem faktenbasierten Fundament zu führen, sehe ich unabhängig der jeweiligen Richtung als immer gegeben an. Gleichzeitig hast du da halt das Problem, dass Politik am Ende das macht, was der Mensch will und das ist eben nicht immer faktenbasiert. Beispiel: die Entscheidung Merkels für den Atomausstieg nach Fukushima war eher emotional als faktenbasiert. Ich kann mit der Entscheidung sehr gut leben, aber kühl nach Fakten abgewogen hätte sich aus deren Unglück eigentlich keine Notwendigkeit eines Kurswechsels für uns ergeben. Der Wähler wollte es aber.