Ich möchte gar nicht bestreiten, dass es sich hier um Populismus handelt, ich versteh nur nicht ganz wie‘s funktioniert. Ausgerechnet hierzulande, wo jahrelanger Protest der Bevölkerung zu einem Umdenken der Politik geführt hat und diese sich letztlich fraktionsübergreifend aus Furcht vor weiterer bürgerlicher Unzufriedenheit, vor nicht allzu langer Zeit, von der Atomenergie verabschiedet hat. Oft genug hört man in englischsprachigen Foren was für ein kolossaler Fehler es war, dass Deutschland sich diesem Protest gebeugt hat. Wie kann dasselbe jetzt populistisch verwendet werden? Wenn dieses Volk doch augenscheinlich dagegen aufbegehrte? Oder ist die Atomenergie Metapher für etwas anderes? Für eine Macht, die Deutschland etwa verloren hat und nun unbedingt zurückgewinnen muss? Wenn sonst schon alles scheisse ist, wenigstens Atommacht?
Du setzt voraus dass die Wähler noch wissen welche Sorgen sie vor 10 Jahren hatten. Und dass der politische Diskurs und die Themen die gleichen, oder zumindest logisch konsistent sind. Damals waren es rückständige Politiker welche uns vom grünen Utopia abgehalten haben.
Jetzt sind es linksgrünversiffte Progressive welche uns ungeliebte Verbote aufzwingen wollen, wir haben doch schon immer mit Kohle geheizt also kanns ja so schlimm nicht sein, und schwul machen die uns auch noch mit dem Veganer-essen kannste aber wissen.
Die Medien bestimmen unseren Diskurs, und die Medien gehören Leuten welche Angst vor einem Linksruck angesichts des kollabierenden Kapitalismus haben. Also gehts nach rechts.