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Knopf im Ohr statt Vokabeln lernen
Kretschmann will zweite Fremdsprache als Schulfach abschaffen – Philologenverband entsetzt
Warum noch Spanisch oder Französisch lernen, wenn Computer alles in Echtzeit übersetzen? Das fragt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann immer wieder. Nun reagierte der Verband der Philologen.
Wir können alles.
Außer Hochdeutsch.
Baden-Württemberg
Ich würde Rechtschreibung jetzt auch nicht unbedingt einen riesigen Stellenwert beimessen. Klar, heute wird in der Gesellschaft sehr penibel darauf geachtet. Wer viele Fehler bei Rechtschreibung und Orthographie produziert, wird schnell als dumm gebrandmarkt. Aber so richtig fundiert ist diese Stigmatisierung aus meiner Sicht nicht.
Ist eine geschriebene Aussage wirklich automatisch weniger wertvoll, nur weil ein Rechtschreibfehler drin ist? Wenn man das mal aufs gesprochene Wort überträgt, ist dann mein Gegenüber dumm, weil er/sie stottert, nuschelt, lispelt oder bestimmte Worte nicht richtig aussprechen kann?
Entscheidend sollte der Inhalt und dessen Verständlichkeit sein. Und wenn technische Hilfsmittel die Verständlichkeit per Autokorrektur steigern können, kann man diese doch auch nutzen. Handschriftlich wird ohnehin kaum noch etwas von Belang geschrieben.
Ich würde nicht soweit gehen und Rechtschreibung komplett für überflüssig erklären, aber die Wichtigkeit mal kritisch zu hinterfragen finde ich durchaus OK.
Da wäre ich mir tatsächlich nicht so sicher. Gerade im beruflichen Kontext ist es ein Problem, wenn jemand schlecht schreibt, viele Fehler sind ja auch nicht direkt über die Rechtschreibprüfung korrigierbar.
Ich habe zB einen Kollegen, der “sie” und “ihnen” immer klein schreibt und das ist mir schon aufgefallen.
Dass das heute in der Gesellschaft negativ gesehen wird, ist denke ich unstrittig. Aber ist es wirklich gerechtfertigt oder wurde uns einfach jahrzehntelang eingetrichtert, dass Rechtschreibung ganz super duper dolle wichtig ist?
Ob mit S/sie und I/ihnen jetzt die Höflichkeits- oder eher die Pluralform gemeint ist, ergibt sich doch meistens aus dem Kontext.
Meistens. Aber eben nicht immer.
Und gerade in der beruflichen Kommunikation ist Präzision wichtig.
Dezidiert und dediziert sind bspw. unterschiedliche Dinge, werden aber gerne durcheinander geworfen.
Korrekte Rechtschreibung ist ein Distinktionsmerkmal. Aber aktuell unterscheidet die Unterschicht vom Rest. Wenn es mehr beigebracht wird, unterscheidet es die Oberschicht vom Rest. Fänd ich nicht so gut.
Was nach der letzten Rechtschreibreform tatsächlich die korrekte Schreibung ist.
Ist diese Rechtschreibreform gerade mit uns im Raum?
Denn der Duden hat hier eine andere Meinung: https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Gross-oder-Kleinschreibung-von-sieSie