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Ich habe keine Einwände gegen die erhobene Forderung, aber ehrlich gesagt dachte ich zu Beginn des Artikels: “Wow, jetzt kommt was großes!”

War es aber nicht, war eigentlich nur stating the obvious. Aber da kann man ja durchaus anfangen. Warum sitzt ein Tino Chrupalla im ZDF und plaudert 70 Minuten quasi ungebremst auf der Bühne von Lanz seinen Populismus aus? Warum machen die ihn auch noch zum Star des Abends? Hier Forderung eins: Keine Bühne für Nazis, sowas verdient höchstens eine Randnotiz.

Forderung zwei schließt direkt an: Keine unendliche Empörung über alles, was die sagen. Ja, alles davon ist widerlicher ekelhafter Dreck, aber er verdient keine Erhöhung. Ein einfaches Abwatschen mit direktem Übergang zu seriöser Adressierung des jeweiligen Themas wäre so viel effizienter.

Forderung drei ist das, was zwar im Artikel steht, aber nicht in conclusio auftaucht. Die Politik der anderen Lager bedient sich zunehmends der gleichen Methodik. Siehe CDU. Und das ist möglich, weil sie sich großflächig vom Status des Vertreters der Bürgerinnen und Bürger entfernt hat hin zu einer eigenen Disziplin des Berufspolitikers. Die AfD hat das erkannt und schlachtet diese real existierende Gesellschaftsferne für sich aus - leider sehr erfolgreich. Diese Forderung also ist es, schärfer gegen Lügen und populistisches Gewäsch von AfD, aber speziell auch Union vorzugehen und gleichzeitig wieder die Annährung an die Leute zu schaffen. Durch Taten, nicht durch Versprechen. Und durch klare Worte, nicht durch handwerklich lupenreine politische Agitation. SPD, da gucke ich mahnend auf euch, löst euch endlich von dem Chaos, das Schröder und seine selbstgefälligen Gesellen bei euch angerichtet haben und werdet wieder eine echte und starke Sozialdemokratische Partei - wir brauchen das!

Und meine vierte und letzte Forderung ist meine konkreteste, weil sie mein Fachgebiet tangiert. Das Internet ist der (de-)zentrale Ort der Meinungs- und Stimmungsmache. Die Nazis haben das im Gegensatz zu leider allen anderen gut erkannt und sind überall oben dabei. Ich glaube hier fest daran, dass Shadowbanning in Verbindung mit getrimmten Sprachmodellen eine perfekte Waffe gegen Nazibots und Hängengebliebene aus den Kommentarspalten wären. Einfach und verkürzt ausgedrückt: Lasst sie ohne dass sie es merken mit sich selbst reden gegen einen Bot, der bis ans Ende aller Tage Fragen stellt. Das ist technisch möglich und schon vor einigen Jahren, weit vor ChatGPT und soweiter, hat Fefe ein ähnliches Konzept auf seinem Blog erläutert und laut seinen Aussagen war es in Tests sehr erfolgreich. Ohne ihre Echokammer sind die Nazis verloren. Ich glaube, wir brauchen die “Wehrhafte Demokratie”, wie es ja gerade so schön heißt, besonders auch im Netz, aber da machen wir immernoch einen auf Neandertaler und verstehen das Medium nicht. In 2024. Das ist eine riesige offensichtliche Kausalitätskette, an deren Ende ein überraschtes Pikachu sitzt.

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Gerade Punkt 4 finde ich so wichtig. Da macht die EU ja auch den einen oder anderen Schritt in die richtige Richtung, das müsste man aber als Privatperson den Anfängen schon wehren und sich bereits dort einbringen, wo die Gerichtlichkeit (und damit die Macht des Staates) noch nicht erreicht ist.

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Ja, das ist auch der einzige Punkt, an dem ich wirklich faktisch mitarbeiten könnte, da ich hier über das benötigte Wissen verfüge. Die drei Punkte darüber konnte ich deshalb leider nicht so scharf auskonkretisieren wie diesen Punkt. Das heißt aber nicht, dass ich sie als weniger wichtig ansehen würde.

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Ich würde Punkt 4 noch um Punkt 5, das Gleiche auf der Straße, ergänzen. Beides sind Räume, in denen gesellschaftliche Normen geprägt werden.

Die AfD ist auf Coronademos nach oben geritten. Jetzt haben große Demos ihr erstmal einen Dämpfer verpasst. Der wirkt aber nur, wenn weiter demonstriert wird. Wenn es im Alltag eine Gegenreaktion gibt, wenn jemand rassistische Scheiße tut oder sagt. Wenn gelebt wird, dass es eben nicht Norm ist, rassistisch zu handeln, zu wählen oder zu denken.

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