Grausam. Man sollte Tiertransporte auf dieser Länge, gerade von trächtigen Tieren einfach verbieten.
Es fällt mir kein Vernünftiger Grund ein. Selbst wenn es um die Zuchtlinie geht, könnte man einfach Sperma und oder Eizellen importieren.
Viele Menschen machen ja einen komischen Bohei um die Herkunft ihres Fleisches. Als ob es irgendwie besser wäre, wenn die Tiere vorher in ihrer Nähe misshandelt und getötet worden wären anstatt weit weg, vielleicht sogar im bösen Ausland. Ich ahne, dass es entweder
- in der Türkei einen Markt für geschächtetes, aber “deutsches” Fleisch gibt oder
- dass die Tiere später in ihrem Leben zurück transportiert worden wären und dann in Deutschland als deutschtümelndes Fleisch verkauft worden wären, aber eben 10% billiger.
Da bin ich wohl einer dieser Menschen, die komisches Bohei machen. Find’s halt besser, wenn ein Tier möglichst in der gewohnten Umgebung schnell stirbt, als vorher wochenlang irgendwo hin transportiert zu werden. Hat auch nichts mit bösem Ausland zu tuen, sondern mit der Länge von Transportwegen (die am besten im lebendigen Zustand 0 wären).
Ich schätze aber das wahrscheinlich deine zweite Vermutung zutrifft, ich wüsste nicht, warum man da auch explizit trächtige Tiere nur zum Schächten runter fährt.
Mir gehts da um was anderes: Fleischhersteller haben in den vergangenen mindestens 2 Jahrzehnten systematisch versucht, Kosten zu senken und trotzdem dieses “DEUTSCHLAND!!!”-Label zu benutzen. Geboren in Deutschland, Aufzucht in Polen, Schlachtung und Zerlegung in Deutschland durch bulgarische Niedriglohnarbeitys und dann schön groß “Deutsches Fleisch und deutsches Handwerk: beschte Gwalidëd aus deutschen Landen” draufschreiben. Obwohl die Tiere zwischendrin drei innereuropäische Tiertransporte hinter sich hatten und ausschließlich von Niedriglöhnys aus Osteuropa angefasst wurden.
