Archivierter Artikel aus der “Wirtschaftswoche”:

Die Neigung der Deutschen zum Blaumachen ist belegt. Eine vorsichtige Reduzierung der Lohnfortzahlung in den ersten Krankheitstagen könnte helfen. Ein Kommentar.

Eine neue Scheißidee, die in die ähnliche Kerbe schlägt, wie schon die Debatte der arbeitsverweigernden Bürgergeldempfänger: Weil ein zu vernachlässigender Prozentsatz der Leute das System für sich ausnutzt, sollen dafür alle bestraft werden. Dieses Mal: krank feiern.

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die telefonische Krankschreibung erspart den lästigen Gang in die Praxis. Endlich mal ein unbürokratisches Verfahren, möchte man loben. Doch verlockt es nicht dazu, mal eben locker krank zu feiern?

Oh Mann. Der “Journalist” steckt ja tief in der Materie. Es ist gerade 6 Tage her:

AOK-Link

Die AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Carola Reimann ging auf einen anderen Aspekt ein, der zuletzt im Zusammenhang mit den hohen Krankenständen diskutiert worden ist: Mitte September hatte Bundes-finanzminister Christian Lindner die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung gefordert, weil es eine Korrelation zwischen dem hohen Krankenstand und der Einführung dieser Maßnahme gebe.

„Diese gefühlte Wahrheit können wir nicht bestätigten“, betonte Reimann. „Verschiedene Auswertungen des WIdO zu den Fehlzeiten in der Pandemie lassen den Schluss zu, dass mit der damals neu eingeführten Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung sehr verantwortungsvoll umgegangen worden ist.“ Weder 2020 noch 2021 seien im Zusammenhang mit der damals neu eingeführten Option höhere Krankenstände zu sehen gewesen.

Edit: Oh. Gerade zu Ende gelesen den wiwo-Artikel. Er kennt den AOK- Beitrag und gibt ihn falsch wieder. Das ist nicht Unwissen sondern Täuschung durch eine falsche Aussage.

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Wie ich solche Menschen verabscheue. Woher kommt das, aus dem eigenen verbitterten Leben?

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Ich teile deine Ansicht. Das hat mich geärgert, als ich das gelesen hab.

Für den Fall, dass deine Frage nicht rhetorisch ist: ich glaub ein bisschen Opportunismus - er schreibt was die Leser hören wollen. Und ein bisschen kognitive Dissonanz - Selbsttäuschung, damit der Konflikt der eigenen Ansichten mit der wahrgenommen Realität nicht zu unangehm wird.

Hat jemand weitere Erklärungsansätze?

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Ich kenne die genauen Ansichten des Autors nicht, aber wenn er neoliberal ist, könnte kognitive Dissonanz an der Stelle ganz gut passen.

Ich meine, wenn man der Ansicht ist, dass Sozialleistungen, Umverteilung, etc. ungerecht sind, weil jeder Mensch jeder seines Glückes Schmied ist und die Möglichkeit hat, mit harter Arbeit (+vllt. den richtigen Ideen) reich zu werden, muss man zwangsläufig davon ausgehen, dass alle, die weniger erreicht haben und somit weiter unten in der gesellschaftlichen Hackordnung stehen, faul, unfähig, etc. sind. Minderwertige Schmarotzer halt.

Tatsächlich sehe ich keine Möglichkeit, wie man neoliberale Ansichten haben kann, ohne jedem Menschen eine gewisse Wertigkeit zuzuweisen. Täte man das nicht, könnte man nicht an dem Kerngedanken der “individuellen Selbstverantwortung” oder wie auch immer das ein Christian Lindner nennen würde, feshalten*. Das deckt sich auch mit meinen persönlichen Erfahrungen mit Neoliberalen.

Vor dem Hintergrund finde ich die Frage spannend, warum manche Bevölkerungsgruppen oder Länder wirtschaftlich erfolgreicher sind als andere. Hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, sie einem Neoliberalen zu stellen, aber die Antwort würde mich interessieren :D

*Okay, man könnte daran festhalten und einfach darauf verzichten, ein ansatzweise logisch konsistentes Weltbild zu haben. Wäre aber arg seltsam.

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