Mit dem “Einzelfallticker” will die AfD das angeblich “wahre Ausmaß” der von Migranten begangenen Straftaten aufzeigen. Doch eine Stichprobe zeigt: Bei der Hälfte der Fälle gibt es keine Hinweise zur Herkunft des Tatverdächtigen.

Eine interaktive Deutschlandkarte der AfD soll eindrücklich die Gewaltdelikte durch Migranten in Deutschland visualisieren. “Dinkelsbühl: Aggressiver Messer-Mann leistet Widerstand gegen Polizeibeamte”, “Wuppertal: Raubüberfall auf Tankstelle mit Gaspistole”, “Mannheim: Wertgegenstände aus verschlossenem Spind in Schwimmbad entwendet” - lauten einige Überschriften von Fällen des “Einzelfalltickers”, den die Partei seit Ende Februar betreibt.

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warum ist das so

Die Zahlen aus der PKS kann man nicht einfach so nehmen. Das steht auch im Artikel:

Insgesamt hatten 2022 mehr als ein Drittel aller Tatverdächtigen keinen deutschen Pass (37,4 Prozent), ohne ausländerrechtliche Verstöße 31,9 Prozent - deutlich mehr als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung (14 Prozent).

Für den Kontext der PKS spielen unter anderem folgende Faktoren eine Rolle: Die PKS erfasst lediglich die Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen. Rückschlüsse auf die Gesamtgruppe der Menschen mit Migrationshintergrund lassen sich dadurch nicht ziehen - schließlich haben viele von ihnen einen deutschen Pass (etwa 12,2 Millionen). Hinzu kommt, dass unter Ausländern beispielsweise auch Touristen oder Pendler fallen - somit auch Menschen, die gar nicht in Deutschland leben.

Bei der PKS handelt es sich außerdem um Tatverdächtige - nicht um verurteilte Täter. “Wir wissen noch nichts über die Umstände der Tat, ob sich diese strafmildernd auf das Urteil auswirken könnten oder nicht, oder ob die verdächtigte Person die Tat überhaupt begangen hat”, sagt Thurn.

Warum die PKS mit Bezug auf die Kriminalitätsrate von Ausländern nur eingeschränkt aussagekräftig ist, haben Experten bereits in früheren Untersuchungen dargelegt. Auch aus Sicht von Thurn lässt sich aus den Zahlen kein kausaler Zusammenhang zwischen Kriminalität und Herkunft herstellen. “Für statistisch valide Aussagen müssten weitere Faktoren erhoben werden und ausgewertet werden.” Die Konstruktion einer Korrelation von nichtdeutscher Staatsbürgerschaft und einer Neigung zu deviantem Verhalten sei äußerst fragwürdig.

Eine viel größere Rolle bei der Bewertung von Kriminalität spielten beispielsweise sozioökonomische Faktoren sowie das Alter und Geschlecht, sagt Thurn. Der Anteil junger Männer unter Asylsuchenden ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich höher - eine Gruppe, die unabhängig von der Herkunft eine höhere Kriminalitätsrate hat.

Unabhängig davon hast Du mit folgendem natürlich völlig recht.

Prävention, Integration, Chancengleichheit, Bildung, soziale Brennpunkte entschärfen etc…

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