David Huang ist kein Botschafter: Der Auftritt des Vertreters von Taiwan an der Universität Zürich in der Schweiz verärgert die chinesische Diaspora.

Ein studentischer Verein hatte den Diplomaten bei einer Veranstaltung fälschlicherweise als «Ambassador» bezeichnet. Chinesische Studenten waren empört, die Botschaft der Volksrepublik intervenierte bei der Hochschule.

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David Huang ist ein freundlicher Mann. Er lässt sich die gute Laune nicht nehmen, obwohl seiner Heimat der Zugang zur Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York auch dieses Jahr verwehrt wurde.

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Huang ist der Vertreter von Taiwan in Bern. Der studentische Verein Foraus hatte ihn eingeladen, ein paar einleitende Worte an der Veranstaltung vorzutragen. Informiert über den Abend des Think-Tanks wurde die Studentenschaft in der vergangenen Woche per Massen-E-Mail, wie dies bei solchen Veranstaltungen üblich ist.

Das Problem: Foraus hatte Huang versehentlich als Botschafter von Taiwan bezeichnet – also mit einem Titel, der offiziellen Vertretern ausländischer Staaten vorbehalten ist. Huang vertritt jedoch keinen Staat, zumindest nicht offiziell. Er darf sich lediglich «Representative» nennen. Denn Taiwan wird von den meisten Ländern der Welt nicht anerkannt. Auch die Schweiz verfolgt eine Ein-China-Politik: Diplomatische Beziehungen gibt es nur mit Peking, nicht mit Taipeh. China betrachtet die Inselrepublik im Südchinesischen Meer als abtrünnige Provinz.

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Mehrere chinesische Studentinnen und Studenten der Hochschule protestierten gegen die Veranstaltung.

Ein Masterstudent empörte sich nicht nur über den Begriff «Ambassador», den Foraus für Huang verwendet hatte, sondern auch über das Schlagwort «Sovereignty»: Taiwan sei kein souveräner Staat. Die Podiumsrunde (die noch gar nicht stattgefunden hatte) foutiere sich um Fakten. […] Eine chinesische Studentin stellt gar den Kurs der hiesigen Aussenpolitik infrage.

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Für regimetreue Chinesen hat alles mit Politik, mit Partei, Staat und Nation zu tun. Die Aufregung in der chinesischen Diaspora war so gross, dass einige Studenten aus dem Reich der Mitte kurzerhand das Generalkonsulat in Zürich und die Botschaft der Volksrepublik in Bern alarmierten. Die Botschaft wiederum intervenierte beim Rektorat der Universität. Dort hatten sich auch mehrere Wissenschafter der Hochschule gemeldet, die die Massen-E-Mail mit der Einladung zur Podiumsrunde und der unglücklichen Wortwahl ebenfalls erhalten hatten.

[…]

[Die Hochschule] lässt durchblicken, dass man die Richtigstellung zur Bedingung gemacht habe, damit die Podiumsrunde habe stattfinden können.

Hat sich die Universität Zürich von der chinesischen Botschaft unter Druck setzen lassen? Müller verneint. Aber es sei wichtig, bei Veranstaltungen an der Hochschule diplomatisch korrekte Begriffe zu verwenden – zumal bei einem derart delikaten Thema wie China und Taiwan.

Die Universität wollte kein Risiko eingehen. Der Verein Foraus musste kurzfristig eine zweite Bedingung erfüllen – und zwei Securitas-Mitarbeiter aufbieten für die Podiumsrunde, man weiss ja nie. Der Abend ging ohne Zwischenfälle über die Bühne.

4 points

Was für Schneeflocken.

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Ich sehe nicht wirklich, warum man Chineischen Imerialismus überhaupt berücksichtigen sollte.

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Mehrere chinesische Studentinnen und Studenten der Hochschule protestierten gegen die Veranstaltung.

Dass dir chinesische Regierung diese Linie fährt, ist klar. Aber dass dir Studenten, die von der westlichen Offenheit profitieren, da hirnlos mitmachen, ist echt eklig

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7 points

Ach das machen die an jeder Uni, die sie besuchen. Meist aus Überzeugung, denn chinesische Studenten im Ausland gehören zur politischen Elite des Landes. Und wer nicht ganz Überzeugt ist, der wird von Parteileuten daran erinnert, dass absolute Treue zur Parteilinie die Mindestanforderung an einem Auslandstudium ist. Und bei Protesten, Anpöbeln und Stalken von der Partei unliebsamen Personen hört es noch lange nicht auf. Sehr gerne werden auch Forschungen an Unis, die für chinesische Tech-Konzerne oder das Militär interessant sein könnten, quasi live nach Peking gestreamt. Probleme macht ihnen dabei selten jemand, denn was sich nicht mit gut Zureden lösen lässt, löst man mit “intransparenten Geschäftspraktiken”. Wie zum Beispiel an der prestigeträchtigen RWTH Aachen, die sich in einem Netz von Korruptionsvorwürfen verfangen hat.

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5 points

Ich frage mich immer wieder warum wir chinesische Studenten an unseren Universitäten hofieren wo doch seit Jahren klar ist, wofür die dort sind.

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Wer fährt von denen denn ins Ausland bzw. kann sich das leisten? Primär die, die fest im Schoss der Regierung sitzen und entsprechend linientreu.

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9 points

@Quittenbrot

@marius

Chinesische Studenten, die im Ausland studieren, erhalten vom Chinese Scholarship Council (CSC) Stipendien. Die Kommunistische Partei Chinas verlangt von allen, eine Art “Treueschwur” zu unterschreiben.

Es gibt mehrere Rechercheren dazu aus vielen Ländern quer über den Erdball, zum Beispiel hier:

Angst und Sippenhaft: Wie China seine Studierenden in Deutschland kontrolliert – (März 2023)

Der chinesische Überwachungsapparat reicht bis in deutsche Universitäten: Studierende aus China unterschreiben nach Recherchen von CORRECTIV und Deutsche Welle Verträge, die sie zu Gehorsam und Staatstreue verpflichten. Die Botschaft will über jeden Schritt Bescheid wissen. Bei Vertragsbruch drohen hohe Strafen.

Einige Staaten wie Schweden haben wegen dieser chinesischen Praxis bereits die Zusammenarbeit mit dem CSC eingestellt.

In den USA wurde im April 2024 ein chinesischer Student zu einer Haftstrafe von 9 Monaten verurteilt. Er hatte einer chinesischen Studienkollegin, die sich für demokratische Reformen ausgesprochen hat, damit gedroht, ihr die Hände abzuhacken.

Es gibt jede Menge Berichte im Netz, hier ist noch einer auf Englisch: Chinese students are surveilled by government while living abroad - (Mai 2024)

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6 points

und die Studenten beobachten sich auch untereinander, oder auch von der Chinesischen Regierung direkt.

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17 points

Unerhört wie die mit dem Taiwanesischen Botschafter umgehen.

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13 points

Krank.

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